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Wie mich der Portugalvirus packte

Hallo meine lieben Freunde,

jetzt hab ich endlich meinen PC wieder!!!

Hier hat sich ja einiges getan wir sind ja schon fast wieder eine Kleinstadt!!!

Nun will ich aber meine Geschichte endlich fertigmachen und komme nun in die Neuzeit.

FORTZETZUNG:

So Leute, das waren so die wichtigsten Dinge die in den ersten 27 Jahre passierten und es ging dann so auf und ab , ich machte ein bisschen Karriere in der Firma und Minda arbeitete auch fleißig erst bei der Agfa, dann bei der DAK und schließlich bei einer Fa. Ternoc wo sie heute noch ist.
Ich blieb meiner Fa. immer treu und habe das auch nie bereut.
Unser Sohn hat auch seinen Weg als Fachinformatiker gemacht und wohnt mit seiner Verlobten zusammen, aber wir sehen uns bestimmt 3mal die Woche .
Für mich ist die Familie das allerwichtigste alles andere steht ganz weit dahinter!
Wir sind auch fast jedes Jahr nach Portugal in Urlaub gefahren.
Bis ins Jahr 2003 !!!


6. So war das nicht geplant
Um uns etwas Fit zu halten, hatten einige Kumpels und auch Arbeitskollegen beschlossen, 1 mal die Woche immer am Dienstag abends ein Zirkel Training zu absolvieren.
Das lief nun gut schon ein halbes Jahr und es machte auch Spaß!
Doch an diesem Dienstag am 7.04.2003 war es anders.
Es lief alles wie immer , trainieren und Spaß .
Plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz in der Brust und mir würde etwas übel.
Ich dachte, ich hätte doch vorher nichts essen sollen.
Ich brach das Training ab und fuhr mit dem Auto nach Hause.
Ich war ca. um 20 Uhr daheim.
Der Schmerz war zwar noch da , aber nur noch ganz leicht.
Minda war schon im Bett da Sie ja um 5 Uhr aufstehen musste.
Ich setzte mich an den PC und ging meine Ebay- Aktionen durch,
da war er wieder!
Ich dachte , da kann doch nur ein Gallenstein oder so was sein, also eine Aspirin eingeschmissen.
Nachdem er nach einer halben Stunde immer noch da war, noch eine nachgelegt.
Das nächste woran ich mich erinnern kann war, wie ich im
Kinikum Rechts der Isar auf dem OP – Tisch aufwachte und ein
Professor an mir herumfummelte. Da war es aber schon 2 Uhr morgens.
Die fehlenden Stunden hat, mir meine Frau so erzählt:
Ich muß wohl im Bad zusammengebrochen sein und Sie ist dadurch aufgewacht und hat mich bewusstlos vorgefunden .
Sie hat super reagiert und sofort die 112 angerufen und nach ca. 10 Minuten war die Feuerwehr incl. Notarzt da.
Ich war da kurzzeitig wieder da und dann aber auch wieder weg.
Die Notärztin hatte sofort auf einen Herzinfarkt getippt und man hat mich sofort zum Rettungswagen gebracht.
Im Rettungswagen liegend auf der Straße warteten wir
( ich bekam das nicht mehr mit) auf einen freien Platz in einer Klinik nach einer halben Stunde bekam ich anscheinend Kammerflimmern und musste mit einer Herzspritze und Reanimationsmaßnahmen wieder zurückgeholt werden.
Jetzt war höchste Eisenbahn wenn jetzt kein Bett gefunden wird, ist es vorbei. Meine Frau bekam das alles mit, sie saß ja auch im Rettungswagen. Es muß der reinste Horror für jemand sein , wenn man nichts machen kann.
Dann wurde ein Platz in Rechts der Isar gefunden und ich wurde dort bereits erwartet.
Es wurden sofort alle möglichen Test gemacht und es wurden zig Lösungen gespritzt, es wurde festgestellt, dass 3 Adern verschlossen waren und mindestens eine so schnell wie möglich geöffnet werden muß um die Durchblutung der Hinterwand wieder zu gewährleisten.
Da war nur ein Problem , der Professor war schon daheim und nur der kann das!
Also wurde der Professor wieder in die Klinik gerufen, das dauerte aber 2 Stunden!!!
Meine Frau wurde nach Hause geschickt mit dem Hinweisen einer Stationsärztin „ das schaut gar nicht gut aus , kommen Sie morgen um 8 Uhr wieder“
Meine Frau fuhr nach Hause wo mein Sohn schon auf Kohlen saß.
Um 1 Uhr war auch der lange ersehnte Professor da, und er setzte mir einen Herzkatheter und konnte 2 Adern öffnen und mit Stents versehen.
Leider hatte die lange Verstopfung der Gefäße bereits zu einem Absterben des Herzmuskels geführt und meine Pumpfunktion Ist nur noch 20%.
Ich wurde nach dem Eingriff in ein spezielles Zimmer gelegt .
So gegen 7 Uhr erwachte ich wieder ich hatte jede Menge Morphium und Schlaftabletten bekommen.
Dann stand ein netter junger Arzt neben mir und gratulierte mir zu meinem neuen Leben.
Ich bekam 2 Semmeln und Kaffee, unglaublich aber wahr.
In diesem Moment kam meine Frau und mein Sohn herein ,
Wir mussten alle heulen.


Geht bald wieder weiter,

Gruß und noch einen wünderschönen Sonntagabend

Herbi:kiss:
 
Oh... das war aber dramatisch! :eek:

Aber da du uns das jetzt hier erzählst, hoffe ich einfach mal, dass du dieses furchtbare Erlebnis gut überstanden hast und alles inzwischen gut in den Griff bekommen hast! :yes:

Danke fürs Weiterschreiben und uns erzählen! :kiss:

Bjs, Eli
 
Weiter gehts,

Nach einer viertel Stunde wurden meine Leute gebeten zu gehen, da ich jetzt nur eins brauchte, nämlich“ Ruhe“.
Einen Tag später wurde ich auf die Herz-Intensivstation verlegt.
Da lagen wir zu dritt , Ich hatte nur eins „ Hunger“ .
Da ich ein sehr gutmütiges Wesen habe, wurde das, glaube ich schamlos ausgenutzt.
Der Stationsarzt, kam fast jeden Tag mit was anderem:
Herr Schwarz, wir haben da ein paar Studenten die das Blutabnehmen lernen müssen- „ok“
Die kam jeden 2. Tag und da waren einige dabei die sauber „danebengenagelt“ haben .
Blutdruckmessen, bis der Kopf rot wird!
Wenn Techniker Geräte repariert haben, war ich die Versuchsperson ob das Ding wieder richtig funktioniert.

Aber es hatte auch seine Vorteile , die sich z. B. beim essen bemerkbar machten.
Da ich leider nicht auf die berüchtigte "Pfanne" gehen kann, hatte ich hier ein kleines Problem, da ich ja verkabelt war.
Egal, ich klemmte die Herzüberwachung ab und sauste auf die Toilette.
Es dauerte keine 20Sec. da war die Hölle los .
Nach einer oder zwei Minuten kam ich wieder ,sichtlich erleichtert und holte mir meinen Anschiss ab, war mir Scheißegal!!!
Die Tage darauf war der Ablauf so geregelt, ich rief die Schwester an, dass ich abklemme und die Sache war erledigt.

Einmal legten sie mir aber doch noch ein Ei.
Ich sollte ein neues Gerät testen mit dem man das Herz zweidimensional sehen kann.
Eine Hand wäscht die andere.
Also ging ich in die Abteilung- Nuklearmedizin, “da hätte ich schon stutzig werden müssen“
Ich dachte aber an nichts schlechtes .
In einem separaten Raum mit Schleuse saß ich da ganz allein, dann kam eine nette Schwester und fragte mich ob ich Butter oder Milch haben will, ich sagte weder noch, ich mag keine Milch und Butter ohne Semmel oder Wurst schon gleich gar nicht.
Da merkte Sie, dass ich nicht bescheid wusste.
Also klärte Sie mich auf:
Ich war für eine Nuklearuntersuchung vorgesehen und muß vorher 3 Liter Milch oder 100 Gramm Butter zu mir nehmen.
Ich nahm die Butter ,einfach nur ekelhaft !!!
Nach 20 Minuten wurde ich in einen kleinen Raum mit ganz dicken Türen und einem Zeichen die auch an Atomkraftwerken hängen, gebracht.
Dann kam einer rein, der aussah wie ein Astronaut und hatte einen Bleibehälter und eine Spritze in der Hand.
Spritze aufgezogen , rein in die Vene und schon war er wieder weg.
Dann kam ich in einen Raum mit lauter komischen Geräten und einigen PC`s.
Ich glaube in einem stockfinsteren Zimmer hätte man mich leuchten sehen.
Nach ein paar Tagen wurde ich auf die normale Station verlegt und da ging es mir auch wieder besser!

Am 21 Apr. Es war der Ostermontag wurde ich direkt von der Klinik in die Reha nach Bad Wiessee am Tegernsee geschickt.
Kann ich nur empfehlen, es ist ein sehr schönes Haus mit nur allem erdenklichen Komfort.
Ich hatte wirklich Glück, das Wetter war einmalig und ich konnte mich einigermaßen erholen.

So mitte Mai war auch die Aktion Reha gelaufen und ich bekam einen Entlassungsbrief mit dem Vermerk „nicht Arbeitsfähig“.
Jetzt musste ich einen Kardiologen finden, ich hatte mit solchen Typen doch noch nie was am Hut!
Hab aber einen guten in meiner nähe gefunden ( bin ich heute noch)
Er schrieb mich sofort bis ende August krank:“ Das saß“
Als ich das meinem Chef mitteilte , war er nicht sehr begeistert, war mir aber egal.
Mitte Juni war die erste Nachuntersuchung in Rechts der Isar mit Herzkatheter und der Professor konnte sogar noch eine Verengung aufmachen, was sich gleich durch besseres schnaufen bemerkbar machte.
Nach 3 Tagen wurde ich wieder entlassen.

Ich verbrachte den heißen Sommer 2003 meistens am Balkon oder am Viktualienmarkt.
Ende August war wieder Termin beim Kardiologen.
Fazit: krankgeschrieben bis ende November.

Jetzt hatte ich die Krankenkasse am Hals, die wollten genau wissen was los ist und luden mich zur Kontrolle bei Med. Dienst ein.
Da ging ich natürlich auch hin, mit meinem Aktenordner und allen Unterlagen.
Der für mich zuständige Arzt war ca. 30 Jahre alt und blätterte nur kurz die Unterlagen durch, dann sagte er:
was wollen Sie denn hier, gehen Sie doch in Rente!
und haben Sie schon um Schwerbehinderung eingegeben?

Was heißt hier Schwerbehinderung, mir fehlt doch kein Fuß oder so!
Doch das „Zauberwort“ war RENTE , an diese Möglichkeit hatte ich noch gar nicht gedacht, ich war doch erst 49.
Jetzt wurde mir die Sache zu heiß und ich brauchte irgendjemand der sich hier auskennt.
Dann kam mir die Idee: Wir hatten in unserer Firma einen Schwerbehindertenvertreter der das doch wissen sollte!
Der schickte mich direkt zum „VDK“ und machte auch das mit der Schwerbehinderung.
Klasse, dass es so was gibt!!!
Kurz und Gut, über den VDK wurde ein Antrag auf EU Rente gestellt, und er wurde auch im Oktober genehmigt und somit war ich ab dem 1. November EU-Rentner auf Zeit , das geht immer 3 Jahre.
Die nächsten 3 Jahre verliefen so ganz gut ich ging regelmäßig zu meinen Untersuchungen , hatte natürlich meine Laster die wahrscheinlich auch zu meiner Krankheit führten aufgegeben.
(Rauchen, fett essen, Stress, Alkohol, und zu wenig Bewegung)
Naja, ab und zu ein Gläschen „Roten“ hat mir keiner verboten!


Bis zum nächsten Streich!

Gruß

Herbi:dance:
 
was ich am schönsten und bewegendsten finde:
dass du deinen humor anscheinend niemals verloren hast. :)
 
Hallo Sigrid und Chica,

Ich lebe so nach dem Motto , "so ist es eben basta",
was nicht heißen soll, " ich kann da ja doch nichts machen "

Ich hoffe, es wird nicht zu langweilig für Euch, aber eine Geschichte aus dem
richtigen Leben, glaube ich, hat eben auch solche Seiten, und nicht immer nur die schönen!

Aber, ich werde Euch ja bald erlösen, den wird sind ja jetzt schon im Jahr 2004
und ich verspreche Euch, in den letzten 5 Jahren sind noch einige Sachen gelaufen!!!

Heute Abend werde ich wieder was reinhacken !

Gruß

Herbi
 
Also ich kann nur von mir reden ich finde es sehr Intressant aber ich bin eh ein Fan von wahren Geschichten
 
Hab wieder was geschrieben:



Anfang 2004 hat mein Sohn seine Ausbildung als Fachinformatiker beendet, seine Freundin hatte ihre Ausbildung als Erzieherin ebenfalls beendet und beide haben eine nette 3 Zimmerwohnung in unserer Nähe bezogen.
Ich fühlte mich eigentlich ganz gut und machte auch etwas Fitness in einem Studio, 3x die Woche so ca. 1 Std..
Ich war eigentlich den ganzen Tag unterwegs, einkaufen radeln oder auch nur einfach im Cafe sitzen und Zeitung lesen und die Leute beobachten.
Im Mai 2004 kam meine Nichte aus Portugal /Coimbra für 1 Woche zu Besuch.
Wir unternahmen einiges u.a Schloß - Neuschwanstein, etliche Biergärten , Radltouren und auch einen Ausflug auf die Alpspitze, denn mein Kardiologe meinte, wenn ich nach Portugal fliegen will, soll ich als erstes einen Test in 2000 Meter Höhe machen, ob ich keinen Problem hätte.
Er erklärte mir , daß die Höhe von 2000 Meter so ungefähr einen Flug in 10000 Meter entspräche.
Ein paar Tage später hatte ich schon einen Flug für Mitte August bis Anfang Sept. übers Internet gebucht!
Ich hatte mächtig „ Saudade“ und nun war ich wieder da, fast hätte ich es nicht mehr geschafft!
Es waren tolle 3 Wochen , wir fuhren zu meinen Schwiegerleltern nach Coutada in der Serra Estrela , mein erster Einsatz war, ab in den Weinkeller zu Tio Chico!
Was gabs da wohl?
Bagacco und Tinto natürlich!
Aber mittlerweile habe ich gelernt mit den Dingen umzugehen,
und weiß, wo meine Grenze ist!
Aber es war trotzdem schön, auch wenn diese Woche nur aus essen,trinken und schlafen bestand.
Die zweite Woche gings dann ab nach Coimbra „ also nach Hause“
wir sind da immer bei meinem Schwager, aber ich war ständig auf Achse und kam auch meistens irgendwie zu allem zu spät.
Jeden Morgen so um 10 Uhr gings ab in mein geliebtes „Cafe -Santa Cruz „wo ich in Ruhe meinen Galao und mir einen Toasta mista reinzog. Dann ab in die Baixa von einer Pinte in die andere, na ja, einfach meine Freunde besuchen, das dauert einfach!!!
Abends war dann gemeinsames Abendessen und einfach nur zusammen sitzen mit Freunden.
Nicht zu vergessen, den allabendlichen Mußbesuch bei meinem Freund „Americo“ den Inhaber des Cafe`s Bossa Nova.
( solltet Ihr mal hingehen richtig schönes Studentencafe )

So verging die zweite Woche wie im Flug, sie war viel zu kurz,
aber wir hatten ja schon ein Appartement in „Praia da Tocha“ für die letzte Woche gebucht.
Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter es war traumhaft schön, fast kein Wind und nicht zu heiß.
Es war Strandurlaub angesagt.
Besser gesagt, die Mädels waren am Strand, mein Schwager und ich kontollierten die Strandcafe`s auf Reinlichkeit und natürlich auch auf Einhaltung des Reinheitsgebots!!!
Ich kaufte mir auch immer den „Diario Coimbra „allein schon wegen des blöden Gesichts des Verkäufers.Er wollte mir immer die Times oder dergl. unterjubeln.
Auch im Cafe schauten sie immer ganz doof , und konnten mich einfach nicht richtig einordnen, erst recht nicht, wenn mein Schwager dabei war.
Abends gings dann ab ins Restaurant, leider weiß ich den Namen nicht mehr,aber ich kann Euch sagen es ist so ziemlich das Beste was ich jemals in Portugal gefunden habe.
Der Laden, wird ausschließlich von Frauen geführt und sie haben eine kleine aber excellete Speisekarte, vorzügliche Weine, auch der normale Hauswein die Flasche zu 4,80€ war super und das direkt am Strand, kaum zu glauben!
Wir waren immer zu viert und das ganze kostete mich jedesmal so um die 60 Euronen, aber volles Programm:
Entrada : sprich Brötchen, aber Hausgemachte! Patede Sardinas
Pate de Figado , Oliven, Queicho,
Soupa do Dia : meistens eine Kohlsuppe oder eine Caldo Verde
Hauptgerichte: Lombinios de Porco , Calderada oder auch Riesenscampis usw. aber solche portionen, daß wir ab dem dritten Tag nur noch 2 Portionen für 4 Personen bestellten.
Sobre Mesa.: Alles mögliche ich bring das gar nicht mehr auf die Reihe, denn ich bin kein so „Süßer“ meine Nachspeise gabs immer in kleinen bauchigen Gläschen, Hi Hi.
Es war einfach ein rundum gelungener Urlaub , wenns nach mir gegangen wäre , ich hatte das Rückflugticket einfach an die Wand genagelt( auf irgendeinem Klo! )
Aber so müssten alle wieder Ihren verpflichtungen nachgehen,
Mein Schwager wieder an UNI zum unterrichten, Meine Schwägerin zum unterrichten an die Allinaca francais, meine Nichte begann Ihr Medizinstudium in Coimbra.
Meine Minda wieder ins Büro und ich an den Viktualienmarkt.

Bald gehts weiter

Herbi
 

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So gings in den Oktober hinein und dann bekamen wir Familienzuwachs, das ist auch eine kleine Geschichte wert,
gaube ich zumindest.

Der Kleine Prinz
Warum sollte es ein Tier nicht verdient haben, über es eine kleine Geschichte zu schreiben, ich finde hat es alle mal.

Es schreiben alle mögliche Knallköpfe irgendwelche Biographien, Memoaren, Erzählungen und was weiß ich geschrieben, die meisten haben nicht mal die Tinte verdient!!!

Aber ich schreibe hier einfach mal über Mucki meinen kleinen Haustiger!


Es war so Anfang Oktober 2004 , wir hatten im Mai unsere geliebte Mausi eine schwarz/weiss gefleckte Hauskatze leider verloren, sie starb einfach an Altersschwäche, hatte doch schon fast 15 Jahre auf dem Buckel!
Wir hatten sie seinerzeit aus dem Tierheim München geholt und ich glaube
sie hatte kein schlechtes Los mit uns gezogen.
Wir , meine Frau „Minda“ mein Sohn „Patrick“ und ich waren seinerzeit zwischen Weihnachten und Neujahr auf der suche nach einem Haustier so wie es eben viele Leute tun.
Aber ich wollte nicht irgendeine überzüchtete Spinnerkatze, ich wollte einfach nur eine Katze!

Zu guter Letzt, landeten wir im Tierheim, aber leider zur denkbar ungünstigsten Zeit, nach Weihnachten sind alle Tiere irgendwo untergebracht und nur noch ein paar schwer vermittelbare Tiere zu haben.
Mit einer Angestellten gingen wir in das Katzengebäude und schauten uns um, in einem der Käfige saß im letzten Eck eine kleine schwarz/weisse Katze in sich gekauert.
Ich fragte, was ist denn mit der los?
Wissen wir nicht, die haben wir erst seit gestern, die hat bestimmt viel mitgemacht.
Das war der magische Satz!
Ich ging zu Ihr hin und Sie ließ sich streicheln, aber sie zitterte ganz fürchterlich, sie hatte einfach nur Angst.
Für mich war klar die ist es!
Wir einigten uns und ich konnte Mausi nach einer Woche abholen, da sie auch noch sterilisiert wurde.
Sie war eine reine Hauskatze die sich aber gerne im Sommer den ganzen Tag auf dem Balkon sonnte. Und jeden Abend auf Ihre Scheibe gekochten Schinken bestand.
Ihr Tod ging uns allen sehr nahe, Sie war einfach ein Familienmitglied
auch wenn es “nur“ ein Tier war.
Ich glaube manche Tiere kann man getrost bestimmten Menschen vorziehen!!!
Für mich war es sehr schlimm, da es selbst mit meiner Gesundheit nicht gerade zum besten stand, ich hatte erst ein Jahr zuvor einen Herzinfarkt mit viel Glück überstanden und konnte zuviel Aufregung natürlich nicht gebrauchen.
Aber jetzt fehlte irgendetwas zuhause!
Ich wollte es natürlich keinem sagen, aber ich glaube mein Sohn Patrick und meine Fast-Schwiegertochter Natascha hatten da einen Riecher.
( ich weiß es nicht genau, aber ich glaube mein Schatz Minda hatte da auch die Finger im Spiel)
Wenn es so war, haben sie das ganze sehr geschickt eingefädelt, was eigentlich eine meiner Tugenden ist, das verdeckte Strippenziehen!
Über deren Bekanntenkreis hatten Sie selbst schon Ihren Kater „Gismo“ bekommen den ich natürlich auch kannte und mit dem ich auch gerne spielte.
Wie gesagt es war Anfang Oktober als mein Sohn sagte:
Du Papa komm doch mal mit , wir holen uns noch eine Katze , die Katzenmutter hatte noch mal 6 Welpen bekommen und die mussten untergebracht werden.
Natürlich wollte ich meinen Sohn begleiten und wir fuhren die Katze holen,
ich natürlich ohne irgendwelche Hintergedanken, eigentlich nur hilfsbereit!!!

Ich wollte eigentlich im Auto warten, da ich die Leute doch nicht kannte.
Dann zerrte mich Natascha doch mit , und ich stand auf einmal in einer fremden Wohnung, wo einfach nur heilloses Durcheinander herrschte, überall Katzen, Katzenfutter , Kinder .
Dann sagte mir, ich glaube Sie hieß Sabine, die Mama von dem ganzen Durcheinander:
Die Katzen sind schon alle vergeben, bis auf „den da“!
Für den haben wir keinen Platz gefunden, den bringe ich Morgen ins Tierheim!
Das saß!
Es traf mich wie ein Pfeil, und ich dachte insgeheim, das darfst Du nicht glauben , nur über meine Leiche!
Um mein Ego nicht bloßzustellen und zu verletzen musste ich irgendwie geschickt an den Kater kommen.
Also sagte ich ganz lapidar, ich habe noch alles von unserer Mausi im Keller, und kann den Kater ja für ein paar Tage aufnehmen bis der richtige Platz gefunden ist.
So verblieben wir auch und ich sollte den Kater am nächsten Tag abholen.
Kaum hatten wir die Katze für meinen Sohn nach Hause gebracht, startete ich sofort durch, ab in den Keller den Katzenkoffer ins Auto und sofort wieder zur Katzenmama Sabine.

Meine Ausrede für meine schnelle Wiederkehr war, das Auto braucht morgen meine Frau , und wenn es Ihr nichts ausmacht, nehm ich Ihn gleich heute mit.
Es machte ihr nichts aus.
Für mich war ab sofort klar, Mädchen schau Ihn Dir noch mal an, den kriegst Du nie wieder.
Jetzt, weil ich so am schreiben bin, komm ich schon etwas ins grübeln,
dass meine Minda damals gar nicht so überrascht war als Sie von der
Arbeit kam, ein neuer Mitbewohner da war.
Ich glaube mein Anfangsverdacht, dass da was abgesprochen war
Ist gar nicht so weit hergeholt und erhärtet sich zusehens .
Ich werde in der Sache noch mal recherchieren
Zu Hause angekommen wurde alles hergerichtet , der Prinz war eingezogen.

Natürlich gleich wieder alle Anfängerfehler gemacht, ich hatte ja vorher noch keine Erfahrung!!!!
Das teuerste Futter gekauft und das gleich im Großhandel so fürs erste halbe Jahr, weil da gerade ein Angebot war.
Gleich mit ins Bett genommen , das arme Kätzchen
Leckerli für 100 Katzen
Und natürlich ein bisschen gekochten Schinken, man kann ja nie wissen.
Er fühlte sich sofort bei uns wohl und hatte natürlich einiges zu erkundschaften,
Am 2. Tag gleich am Morgen, sagte Minda: ich find den Kater nicht.
Ich sprang aus dem Bett, und wir beiden suchten den Prinzen, in Sämtlichen Schränken, unter den Betten , überall er war nicht zu finden.
Wir stellten die verücktesten Theorien an, vom Balkon gesprungen, wir wohnen im 2. Stock könnte schon mal sein, aber doch nicht durch die geschlossenen Fenster!
Mit jemand ins Treppenhaus gehuscht, ok ich hatte mal den Abfall rausgetragen, aber doch aufgepasst, oder?
Nichts wie raus , das ganze Treppenhaus, die Keller, den Speicher, alles abgesucht , weg war er.
Ich ging wieder rauf und Minda und ich setzten uns in die Küche, um zu beratschlagen, was wir tun sollen, o Gott was wird denn Sabine sagen.
Auf einmal hörte ich ein „Miau“ und unser kleiner getigerter Prinz kam gähnend mit stolz erhobenen Schwanz um die Ecke, so ungefähr „ Ist schon gedeckt“?
Wir waren heilfroh, aber trotzdem war es unerklärlich wo er sich verkrochen hatte.
Am nächsten Tag das gleiche Spiel, der Kater war weg.
Nachdem alle logische Plätze abgesucht waren, schauten wir an den Unmöglichsten Stellen, wie in der Waschmaschine im Trockner auf den Schränken usw.
Dann hörte ich an einem Bauernschrank ein leises Miauen , das konnte aber doch nicht sein im Schrank war er nicht.
Das Ding hat aber Schubladen, aber die kann doch keine Katze aufmachen, er war in einer der Schubladen ganz gemütlich auf einigen T-Shirts gelegen.
Aber wie kam er da rein?
Nach einiger Detektivarbeit wusste ich es, er war unter den Schrank gekrochen, und konnte von unten in die Schublade kriechen.
Das geht heute nicht mehr , denn das Prinzchen hat jetzt 7,5 KG

Jetzt musste natürlich einiges her für den Kater.
Einkaufsliste:
Kratzbaum
Katzenklo
Jede Menge Spielzeug
Schmusedecke
Schaufeln für die Kacke
Bürste fein und grob
Nagelschere
Schlafkorb
Kaum 2 oder 3 Tage bei uns und schon waren die ersten 300 Euronen weg!
Das mit dem Katzenklo war gar nicht so einfach, bis der Prinz das richtige Katzensteu akzeptierte.
Die ersten 3 Sorten waren wohl nicht fein genug, wir merkten es dadurch, dass seine täglichen Entladungen vor, anstatt im Katzenklo stattfanden.
Endlich das richtige gefunden, wurden wir auch mit seiner Sauberkeit belohnt.
Die Angewohnheit hat er heute noch, wenn ein bisschen zuviel in seinem Klo ist, kackt er unerbärmlich auf die Fließen!!!
Da hilft gar nichts, nicht mal eine Nanny.
Er hat sich unheimlich schnell eingelebt und bereitet mir unheimlich viel Freude.
Ein kleiner Nachteil sind seine spitzen Krallen, ein paar Tage später musste ich mal wieder zu einer ärztlichen Untersuchung , und musste mich auch ausziehen, als im anschließenden Arztgespräch der gute Doktor ganz vertraulich zu mir meinte, „da kann man heute schon was machen“.
Irgendwie stand ich auf dem Schlauch , ich wusste einfach nicht was er Damit meinte, und fragte Ihn , was meinen sie mit „da kann man was machen“, dann deutete er auf meine Arme, und fügte hinzu, seine
Sprechstundenhilfe habe ihn darauf hingewiesen, dass ich so viele Kratzer am Arm hätte.

Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen, jetzt wusste ich was er meinte, er dachte ich sein einer, der sich selbst Verstümmelt!!!
Ich musste schallend lachen, und zeigte Ihm ein Bild von dem Verursacher, dann lachte auch er .
Ich scherze nach wie vor mit meinem Kater, aber ich schneid Ihm seine Nägel gnadenlos! Allerdings hat er auch fürchterlich lange Fangzähne die ich dann anstatt der Nägel abbekomme, na ja man gönnt sich ja sonst nichts.
So nun habt Ihr auch ein Bild von unserem Familienmitglied „ Mucki“, auch der kleine Prinz genannt.

Weiter gehts in 2005

Herbi
 

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Hallo Herbi,

lieber spät als nie: Danke fürs Weiterschreiben! :)

Vor ein paar Tagen habe ich sehr an dich und vor allem an diese Stelle hier in deiner Erzähung denken müssen:


Am nächsten Morgen gab es Frühstück auf französisch bzw. Nord-Französisch:
Baguette , Pate, Croissants , Marmalade und Rohmilch Camenbert.
Und natürlich Cafe au lait.
Wir saßen gemütlich am Tisch und frühstückten, als die alle den Camenbert in den Cafe reinschnitten.
Ich dachte ich spinne, das sah ja ekelhaft aus, diese Fettaugen im Cafe aber sie genossen es, ich versuchte das beste daraus zu machen und konzentrierte mich auf meinen Teller.
Aber so ist nun mal.
Diese Eigenart hat sogar mein Sohn angenommen.

Kennst du den Film "Willkommen bei den Sch'tis"? Blöde Frage... wahrscheinlich kennst du ihn! Ich hab ihn mir endlich angesehen - und bei einer Szene sehr an deine hier beschriebene Situation denken müssen - und mich kaputtgelacht. :D
Wer sich nicht den ganzen Trailer anschauen möchte - bei 1'51'' anfangen ;)

Bjs, Eli
 
Hallo Eli,

hab den Film noch nicht gesehen, aber der Ausschnitt bei You tube
spiegelt genau das, was ich jeden Tag mitmachen muß ich mach demnächst mal ein Foto von dem leckeren Kaffee!

Gruß

Herbi:noplan:
 
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