Erst einmal vorab: Ich helfe und unterstütze MENSCHEN. Menschen, deren das Feuer ihre gesamte Existenz genommen hat. Ihre Herkunft interessiert mich nicht. Dies sollte in so einer Situation auch keine Rolle spielen. Wer Hife benötigt, bekommt sie. Bisher habe ich einem jungen Mann und seiner Familie geholfen (der sein Leben lang in Portugal lebt, obwohl er deutscher Herkunft ist), einer PORTUGIESISCHEN Näherin, einem Pärchen aus Neuseeland / England und eben Monika und Bernhard, die seit etlichen Jahren hier leben und österreichischer Abstammung sind. Ach ja und ich habe den PORTUGIESISCHEN Bombeiros einen Scheck in Höhe von 2300,- Euro überreicht.
Es gibt natürlich keine offizielle Statements, die besagen, dass portugiesische Staatsbürger bevorzugt behandelt werden. Das ist nur mein Eindruck (und der von einigen anderen Leuten), wenn ich mir die Berichte der Menschen, die direkt betroffen sind, anhöre. So hat z. B. die Näherin Roquelina sofort ein Häuschen zur Verfügung gestellt bekommen, was absolut wunderbar ist, denn es hat mir das Herz gebrochen, zu sehen, wie traumatisiert diese arme alte Dame ist. Monika und Bernhard dagegen bekamen gesagt, dass sie evtl in einem Hotelzimmer untergebracht werden könnten - wenn sie dafür ihren alten Hund im Tierheim abgeben. Robert, der die ganze Nacht mit seinen Eseln umhergezogen ist, auf der Flucht vor den Flammen, wurde 2 Tage später von der GNR besucht und bedroht, weil sie vermuteten, bei ihm Marihuana zu finden. Rabbit und Sofee bekamen Ärger mit der Camara wegen ihrer Jurte. Es gibt Fälle und Fälle, ich möchte das auch nicht verallgemeinern. Ich finde es überhaupt traurig, dass ich mich hier deswegen rechtfertigen muss. Ich habe genug um die Ohren, denn ich habe einen Vollzeitjob und 2 Hunde und meine komplette Freizeit geht für dieses Hilfsprojekt drauf. Man darf hier auch nicht vergessen, dass ich keine Organisation sondern eine einzelne Privatperson bin. Ich helfe dort, wo Hilfe wirklich gebraucht wird. Ich schaue mir persönlich jede einzelne Situation an, bevor ich eine Entscheidung treffe. Und wenn ich der Meinung bin, dass diese Menschen Unterstützung benötigen, bekommen sie sie auch, völlig unabhängig von ihrer Nationalität.
Ich stehe in eingem Kontakt mit der Tierärztin Ana Silva von Monchique, sie war es, die die Verbindung zwischen mir und fast allen betroffenen Familien hergestellt hat. Und sie ist PORTUGIESIN, sie wohnt vor Ort und sieht genau, wer Hilfe benötigt. Es ist nun mal Tatsache, dass die meisten Portugiesen, die von dem Brand betroffen waren, bei ihren Familien untergekommen sind. So habe ich z. B. Hilfe für Monikas und Bernhards Nachbarn angeboten, die ebenfalls alles verloren haben. Aber sie brauchen keinen Caravan, weil sie bei ihren Kindern im Ort wohnen. Ich bin gerne bereit, später beim Wideraufbau ihrer Existenz zu helfen, aber momentan gibt es nichts, was ich für sie tun kann. Einheimische, die hier Familie haben, haben es nun einmal leichter als Aussteiger, deren Familien im Ausland leben.
Wie gesagt, ich helfe MENSCHEN. Ich kann euch versichern, dass ich jeden einzelnen Fall vor Ort geprüft habe, bevor ich ihnen Hilfe zugesagt habe. Und es gab auch Fälle, die ich abgelehnt habe, entweder, weil ich leider feststellen musste, dass sie lediglich an die Spendengelder ran wollten (und hierbei handelte es sich um DEUTSCHE) oder weil sie von anderer Stelle bereits genügend Unterstützung bekamen.
Monikas und Bernhards Geschichte ist wirklich erschütternd. Bitte lest euch den Bericht auf dem Blog von Susanne durch, mir persönlich hat es das Herz gebrochen. Wolfangs Enscheidung, ihnen zu helfen, kann ich nur unterstützen. Monika war in Tränen aufgelöst und hat versprochen, jeden einzelnen Cent, den sie ausgibt, zu dokumentieren. Denn sie haben nicht nur ihr Haus verloren und all ihre persönlichen Erinnerungsstücke und Habseligkeiten, sondern auch ihre gesamte Ernte und ihre Landwirtschaftsgeräte. Beim Wiedereaufbau ihres Hauses werden sie eventuell Hilfe bekommen, alles andere spielt keine Rolle, so die Aussage der Camara.
Bitte lasst uns einfach nur zusammenhalten und helfen und keine Diskussionen darüber vom Zaun brechen, welcher Nationalität ein Mensch angehört, dem geholfen wird. Das ist in solch einem Moment völlig unpassend. Danke noch einmal an alle, die so grosszügig gespendet haben, ihr seid wunderbar!