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Hausnebenkosten Gewerblich

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19. Okt. 2019
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Hallo zusammen,

Vielen Dank erst mal für die Aufnahme ins Forum.
Meine Frau und ich überlegen derzeit nach Portugal auszuwandern.
Wir beabsichtigen dort in eine Ferienimmobilie zu investieren.
Derzeit schwebt uns der Bereich an der Küste zwischen Sagres bis Lagos vor.
Für einen konkreten Businessplan benötige ich noch die Nebenkosten, speziell hier das Wasser.

Gibt es irgendwo eine Seite auf der ich Infos dazu finden kann , oder kann mir hier jemand weiterhelfen.
Was kostet denn Wasser im gewerblichen Bereich ?

Würde mich freuen wenn ihr mir hier helfen könntet.
Gruß
Wurzelxquadrat
 
Die Preise sind von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Für Vila do Bispo z. B. sind die Preise für Wasser nach m³ ab Ziff. 6 ff. zu finden (Stand 2019)

1.º Escalão [0 — 5 m3] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,63
6.º1.1.22.º Escalão [6 -15 m3] . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,80
6.º1.1.33.º Escalão [16 -30 ]. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,56
6.º1.2 Comércio/Industria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,38
6.º1.3 Obras . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,48
6.º1.4 Instituições Particulares . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,65
6.º1.5 Estado. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2,02

Wasser im gewerblichen Bereich kostet demnach pro m³ 1,38 €

Allgemein zur Situation in Küstennähe: Die Immobilienpreise sind hoffnungslos überhöht, da die Nachfrage durch Engländer, Russen und Franzosen entsprechend hoch ist. Das, was man an Bausubstanz für das Geld bekommt, steht in keinem gesunden Verhältnis und irgendwann platzt diese Immobilienblase.
 
Hallo Wolfgang,

danke für die Info. Laut meinen Berechnungen gehe ich von einem Verbrauch von ca. 30m³ / Monat aus.
Habe da mal was von einer 10m³ Grenze gehört ab der die Preise nochmal gestaffelt nach oben gehen ?
Wie ist das mit den Abwassergebühren ?
Kannst Du mir da auch was dazu sagen ?

Danke und Gruß
 
wie gesagt ist das von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich. Nach der Tabelle von Vila do Bispo ist der gewerbliche Preis unabhängig vom Verbrauch bei 1,38 € pro m³. Die Staffelung privat bei 30 m³ beträgt danach 2,56 € pro m³. Abwasser ist im Wasserpreis enthalten. Es sei denn, Du hast ein Deposit, das regelmäßig entleert werden muss. Das kostet extra.
 
Hallo Wolfgang,

zu: "Allgemein zur Situation in Küstennähe: Die Immobilienpreise sind hoffnungslos überhöht, da die Nachfrage durch Engländer, Russen und Franzosen entsprechend hoch ist. Das, was man an Bausubstanz für das Geld bekommt, steht in keinem gesunden Verhältnis und irgendwann platzt diese Immobilienblase."

Wie definierst du Küstennähe? Für mich exisitert im Kopf folgende grobe Rangfolge nach Attraktivität und Nachfrage, entsprechend ausgedrückt in den aufgerufenen Marktpreisen:

1A: Salema
1B: Luz, Lagos, Martinhal
2: Sagres, Burgau
3: Figueira, Hortas d.T., Budens, Barao d.S.J,

Da auch ich in dem Bereich "aktiv" bin ... ich teile deine Einschätzung nur bedingt. Die 1A/1B Lagen haben ein hohes Preisniveau, das ist korrekt, und die raren Objekte in Top-Lage innerhalb dieser Kategorie sind preislich nur sehr schwer zu begreifen. Hier werden Liebhaberpreise bezahlt von (den immer gleichen) Investoren, und das machen sich die Eigentümer zu Nutze und setzen hoch an. Warum auch nicht? Die Zahl solcher Objekte am Markt ist sehr überschaubar und seit 10 Jahren rückläufig. Selbst Dorfruinen werden kaum noch angeboten da die Meisten innerhalb der letzten Jahre bereits verkauft wurden.

In ausnahmslos allen anderen Lagen - das sind alle Dörfer im Hinterland für die man ein Auto benötigt um den Strand zu erreichen, aber auch Sagres (außer Martinhal) und Burgau - sind Objekte teils Monate wenn nicht Jahre am Markt mit etlichen Preisanpassungen. Interessanter Weise betrifft das sowohl einfache Dorfhäuser und -Ruinen (die in den Top-Lagen für horrendes Geld weggehen) als auch Neubauten die scheinbar in der Welle der Top-Lagen mitschwimmen sollen... das aber nicht tun.

Eine Blase sehe ich nicht. Kenner investieren viel Geld in unwiederbringliche Top-Lagen. Für alles andere gilt: Wir sehen die Preise die aufgerufen werden, nicht unbedingt die die am Ende bezahlt werden.

Ich beobachte dafür eine andere Frage: Westlich von Luz hat es ein ganz eigenes Klima, der Nordwestpassat kann hier erbarmungslos sein, die Wassertemperaturen sind 2-3 Grad niedriger als östlicher. Ich bin mir nicht sicher ob die immer häufiger angesprochene Luxus-Klientel damit langfristig klar kommt...davon hängt aber so manche Investition ab.
 
Da würde ich als Immobilienmakler haargenau so argumentieren. Als langjährig hier Residenter sehe ich das etwas anders.

Warum ausgerechnet Salema 1 A Lage ist? So toll ist Salema auch nicht - alles zugepflastert und nach Luz würde ich nie, wenn ich keinen britischen Pass besitze. Da hat Lagos immer noch mehr zu bieten, weil nicht nur Engländer übervölkern. Man muss es nur mögen, dicht an dicht zu wohnen. Martinhal vom Meerblick unvergleichlich, für mich eine reine Umweltsünde.

Da fast alle Objekte mit Meerblick weg sind, kommt jetzt von den Maklern verstärkt das Hinterland ins Angebot, wo es doch noch so "günstig" sei. Von irgend was müssen sie ja leben, die Heerscharen von Maklern ohne besondere Ausbildung und die Immobilien im sog. Hinterland sind deshalb auch schon hoffnungslos überzogen wegen der Nachfrage. Mitten in der Pampa - wo fast nur noch alte Portugiesen leben - ist nicht jedermanns Sache. Und so lange im Jahr 3 Doofe da sind, die für einen Kartoffelacker dort 90.000 € bezahlen ohne Baugenehmigung und ein Tiny-Haus darauf stellen wollen weil ihnen gesagt wurde, dass man dafür keine Baugenehmigung braucht, so lange ist das Hinterland genauso davon betroffen, weil kein weiterer Bauer in Zukunft seinen Acker unter 90.000 € verkaufen wird, um nicht dumm da zu stehen.

Zur Gegend westlich von Budens:
Der Nortada (so heißt der Wind) kommt meist erst hinter Budens. Und viele lieben ihn sogar, weil dann ist es im Sommer erträglich - besonders nachts. Man kann gut schlafen, weil die Außentemperatur bei ca. 22 Grad ist. Westlich davon sind auch nachts die Temperaturen entsprechend hoch bei 30 plus. Das Klima im Westen ist für viele ältere Menschen besser als in der Hitze von Lagos und östlich davon. Je weiter östlich, desto wärmer wird es. Ebenfalls unbeliebt ist der Wind bei den Millionen Moskitos, die automatisch ins Meer getrieben werden. Das bedeutet wesentlich weniger bis gar keine Stiche.

Die Wassertemperaturen hängen entscheidend von der Meeresströmung ab und sind im Schnitt gerechnet nicht kälter oder wärmer. Im Sommer, wenn kein Wind geht und die Strände seicht ins Meer verlaufen, erhitzt sich das Meerwasser etwas. Bei der nächsten Ebbe/Flut kann das aber schon wieder vorbei sein. Im Gegenteil: Der Nordwind verhindert oft eine Wellenbildung und somit auch die Unterströmung.

Von Sagres bis Budens sind die Preise auch deshalb kaputt gegangen, weil jeder Surfer meint, eine eigene Surfschule auf zumachen mit Hostel. Und das mitten in Wohngebieten. Und im Meer genüsslich baden ist wegen der hunderten an Surf-Freaks schon lange nicht mehr möglich und der "gute" Tourismus total rückläufig. Er wird durch den Surfhype regelrecht kaputt gemacht. Familien mit Kindern gehen woanders hin und von den jungen Surfern kann die Gastronomie nicht existieren. Da wird gemeinsam gekocht und vorher bei Lidl eingekauft.

Um zurück auf das Thema Hausnebenkosten zu kommen:

Kleinere Gemeinden sind bereits jetzt schon hoffnungslos überfordert, die notwendige Infrastruktur zu gewährleisten (Müllentsorgung / Wasserverbrauch usw.) Die Preise werden also mit Sicherheit überproportional ansteigen, wenn das ungebremst so weiter geht.
 
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