Da würde ich als Immobilienmakler haargenau so argumentieren. Als langjährig hier Residenter sehe ich das etwas anders.
Warum ausgerechnet Salema 1 A Lage ist? So toll ist Salema auch nicht - alles zugepflastert und nach Luz würde ich nie, wenn ich keinen britischen Pass besitze. Da hat Lagos immer noch mehr zu bieten, weil nicht nur Engländer übervölkern. Man muss es nur mögen, dicht an dicht zu wohnen. Martinhal vom Meerblick unvergleichlich, für mich eine reine Umweltsünde.
Da fast alle Objekte mit Meerblick weg sind, kommt jetzt von den Maklern verstärkt das Hinterland ins Angebot, wo es doch noch so "günstig" sei. Von irgend was müssen sie ja leben, die Heerscharen von Maklern ohne besondere Ausbildung und die Immobilien im sog. Hinterland sind deshalb auch schon hoffnungslos überzogen wegen der Nachfrage. Mitten in der Pampa - wo fast nur noch alte Portugiesen leben - ist nicht jedermanns Sache. Und so lange im Jahr 3 Doofe da sind, die für einen Kartoffelacker dort 90.000 € bezahlen ohne Baugenehmigung und ein Tiny-Haus darauf stellen wollen weil ihnen gesagt wurde, dass man dafür keine Baugenehmigung braucht, so lange ist das Hinterland genauso davon betroffen, weil kein weiterer Bauer in Zukunft seinen Acker unter 90.000 € verkaufen wird, um nicht dumm da zu stehen.
Zur Gegend westlich von Budens:
Der Nortada (so heißt der Wind) kommt meist erst hinter Budens. Und viele lieben ihn sogar, weil dann ist es im Sommer erträglich - besonders nachts. Man kann gut schlafen, weil die Außentemperatur bei ca. 22 Grad ist. Westlich davon sind auch nachts die Temperaturen entsprechend hoch bei 30 plus. Das Klima im Westen ist für viele ältere Menschen besser als in der Hitze von Lagos und östlich davon. Je weiter östlich, desto wärmer wird es. Ebenfalls unbeliebt ist der Wind bei den Millionen Moskitos, die automatisch ins Meer getrieben werden. Das bedeutet wesentlich weniger bis gar keine Stiche.
Die Wassertemperaturen hängen entscheidend von der Meeresströmung ab und sind im Schnitt gerechnet nicht kälter oder wärmer. Im Sommer, wenn kein Wind geht und die Strände seicht ins Meer verlaufen, erhitzt sich das Meerwasser etwas. Bei der nächsten Ebbe/Flut kann das aber schon wieder vorbei sein. Im Gegenteil: Der Nordwind verhindert oft eine Wellenbildung und somit auch die Unterströmung.
Von Sagres bis Budens sind die Preise auch deshalb kaputt gegangen, weil jeder Surfer meint, eine eigene Surfschule auf zumachen mit Hostel. Und das mitten in Wohngebieten. Und im Meer genüsslich baden ist wegen der hunderten an Surf-Freaks schon lange nicht mehr möglich und der "gute" Tourismus total rückläufig. Er wird durch den Surfhype regelrecht kaputt gemacht. Familien mit Kindern gehen woanders hin und von den jungen Surfern kann die Gastronomie nicht existieren. Da wird gemeinsam gekocht und vorher bei Lidl eingekauft.
Um zurück auf das Thema Hausnebenkosten zu kommen:
Kleinere Gemeinden sind bereits jetzt schon hoffnungslos überfordert, die notwendige Infrastruktur zu gewährleisten (Müllentsorgung / Wasserverbrauch usw.) Die Preise werden also mit Sicherheit überproportional ansteigen, wenn das ungebremst so weiter geht.