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Beja Welle

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Als ich im Januar 1987 nach Beja kam, traf ich ein kleines sehr engagiertes Team, dass sich mit der Herausgabe der Beja Welle beschäftigte.
Ich kann mich noch gut an Rainer, Cornelius und Jürgen erinnern.

Unter der Leitung unseres damaligen Chefs, Hartmut Werner, erschien damals monatlich eine Zeitung, die in Handarbeit hergestellt wurde. Alles wurde auf besondere Matrizen getippt und dann im Offset-Verfahren gedruckt. Manchmal 20, 30 oder mehr Seiten beidseitig bedruckt und auf dem großen Tisch im Besprechungsraum ausgelegt. Dann startete der Rundlauf und 400 Exemplare wurden gelegt und anschließend geheftet.
Dann mussten die Zeitungen noch im Bairro verteilt werden und wehe, einer wurde vergessen. Sofort wurden die Kleinanzeigen gelesen und dann erst der Rest.

Wie wichtig diese Zeitung für die Bejaner war, merkte man zum Monatsende daran, dass die Frage:
„Na, wie weit ist die Beja Welle?“ immer häufiger gestellt wurde.

Ich kann hier natürlich nur für meine Zeit von 1987 bis 1991 berichten, davor und danach waren andere für die Beja Welle zuständig.

Durch den Personalwechsel mussten Rainer, Cornelius und Jürgen die Arbeit an der Beja Welle übergeben und so kam ich nach und nach mit der Zeitung in Berührung.

Hartmut Werner ging und wurde von Helmut Schollenberger abgelöst. Unter seiner Leitung gelang es, einen hauptamtlichen Redakteur für die Beja Welle zu gewinnen.
Der damalige hauptamtliche Redakteur, Falk von Kriegsheim, kam durch einen Zufall an diesen Posten. Dieser Zufall dürfte für die Zukunft von Falk von Kriegsheim nicht ganz unbedeutend gewesen sein, gibt es doch heute von ihm einen zweibändigen Radführer „Portugal per Rad“
( Portugal per Rad, Bd.1, Süden: Amazon.de: Falk von Kriegsheim: Bücher )
Mit dem hauptamtlichen Redakteur kam auch der erste Computer in die Redaktion,
Der damalige Zahnarzt, Helge Kassel, kaufte den Computer im Urlaub in Deutschland und brachte ihn nach Portugal. Damit begann das elektronische Zeitalter in der Redaktion.

Der Drucker der Beja Welle war inzwischen Olli Göbel. Er ließ sich in Deutschland vom Hersteller der Offset Druckmaschinen schulen und konnte so viel mehr aus der Druckmaschine herausholen und das Druckbild erheblich verbessern.

Bei der Bundeswehr ist es ja oft so, wenn man einmal was erreicht hat, muss man zusehen, dass man es behält. Dann wird daraus schnell ein Automatismus und so hatten wir erreicht, dass Falk von Kriegsheim einen Nachfolger bekam, Volker Gördes. Der hauptamtliche Redakteur wurde zu einer festen Größe in der Redaktion, was der Zeitung wirklich gut tat.

In vielen Haushalten der Bejaner wird man sicher auch heute noch eine Ausgabe der Beja Welle finden. Mindestens die Sonderausgabe mit Kochrezepten von 1985 dürfte bei vielen noch vorhanden sein.

Neben der regelmäßigen Beja Welle gab es auch ein eigenes deutsches Radioprogramm in Beja. Regelmäßig sendeten Angehörige des deutschen Kommandos ein deutschsprachiges Radioprogramm über die Frequenz vom Bejaner Ortssender Radio Pax.

Vielleicht schreibt ja Jemand noch etwas für die Jahre vor meiner Bejazeit oder danach über die Beja Welle oder über Radio Pax.

Gruß
Uwe
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Huhu Uwe...

... wie schön! Freu mich persönlich ganz besonders, zu lesen, dass ihr eine eigene Zeitung "produziert" habt! :)
Klingt auch sehr abenteuerlich, wie ihr sie produzieren musstest. Was waren denn so die Themen? Über was habt ihr berichtet? Und in welcher Sprache? Nur Deutsch? Oder auch Portugiesisch?

Bjs, Eli
 
Unsere Beja Welle

Hi Eli,

die Zeitung war eine deutsche Zeitung zur Information für die Soldaten und ihre Familien.

Wie ich schon geschrieben hatte, waren Kleinanzeigen sehr wichtig aber auch Bekanntmachungen wie Geburten, Glückwünsche zum Geburtstag etc wurden veröffentlicht.

Besonders beliebt waren die festen Rubriken.
Zuerst die Pressezusammenfassung, in der die im Kommando tätige Übersetzerin eine Zusammenfassung der Berichterstattung der portugiesischen Tageszeitungen machte. Nach dem Motto, was gab´s Neues im Alentejo, in Lissabon, in Portugal.

Dann die Seite mit Begrüßungen und Verabschiedungen, damit war man darüber im Bilde, wer zuversetzt bzw. wegversetzt wurde. In diesem Zusammenhang nochmals wieder die Kleinanzeigen, wer ging wollte Auto, Wohnwagen, Hausrat, Kinderbett oder auch Personal weitergeben usw. usw.
Ausflugsempfehlungen waren genauso enthalten wie Restaurantkritiken und Veranstaltungshinweise.

Außerdem wurde über Veranstaltungen im Deutschen Haus berichtet. Hier fand Karneval statt oder Oktoberfest usw. usw.

Ich erinnere mich daran, dass ich zusammen mit Falk von Kriegsheim z. B. 10 verschiedene Portugalreiseführer getestet und vorgestellt habe.

War spannend damals
Gruß
Uwe
 
eher wenig bis keine Hinweise

In Beja wird man eher keine Hinweise auf die deutschen Soldaten finden. Gut, das Bairro Alemao steht dort noch und wird auch noch so bezeichnet im Volksmund.

Selbst auf dem Flugplatz sind die Hinweise rar:

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ein Schild an der Hauptwache

und der deutsche Starfighter auf dem Sockel an der Einfahrt

Dieser Link ist leider nicht mehr erreichbar

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das war´s.
Ist aber auch nicht schlimm, Beja ist eine portugiesische Stadt in der wir nur eine Zeit lang zu Gast waren. Ich glaube, wir waren dort gern gesehene Gäste aber alles hat seine Zeit und uns bleibt die Erinnerung an eine schöne Kleinstadt im Alentejo mit ihren ganz besonderen Einwohnern.
Gruß
Uwe
 
Als dieses Denkmal 2008 feierlich enthuellt wurde, gab es eine grosse Ansprache ueber die Deutschen und Portugiesen die auf der Basis gearbeitet hatten. Wenn man den einen oder anderen trifft, der auf der Basis taetig war, sagen sie immer es war eine bessere und gute Zeit fuer Beja.

Gruss
Princesa
 

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Rainer

Hallo
Ich wollte mal nachfragen,ob du evtl. Rainer Schröder meinst???
Ich bin die Tochter
 
hallo sandra -
herzlich willkommen bei uns im portugalforum! :)

sorry - ich hab deinen beitrag als gast nicht sofort freigeschaltet.
hier in portugal ists heiß - und pool ging heut nachmittag bis grade eben einfach vor ;)
 
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