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[Perspektive Portugal] Trotz Regen: Es ist zu trocken

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Bis Ende März erlebte Portugal den trockensten Winter seit 1930.
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Und trotz der Regenfälle der letzten Tage bleibt die ausgedorrte Landschaft ein ernstes Problem: 57 Prozent der Landesfläche gelten derzeit als „extrem trocken“; 41 Prozent als klimatisch bedroht – das sind die höchsten von neun Klimastufen, in die das meteorologische Institut die Klimabedingungen von extrem trocken bis extrem regenreich einteilt.

Die fehlenden Niederschläge in den vergangenen Monaten haben bisher allerdings nicht zu bedrohlichen Niedrig-Ständen der Talsperren geführt: Das zuständige Institut SNIRH hat jetzt 57 Stauseen überprüft und festgestellt, dass sechzehn von ihnen zu mehr als achtzig Prozent gefüllt sind; nur sieben Talsperren weisen ein Niveau von unter vierzig Prozent der normalen Wasserstände auf.

Vertreter des Wirtschafts- und des Landwirtschaftsministeriums erörtern derzeit in Brüssel eine auf Oktober vorgezogene Auszahlung der Hälfte der vereinbarten 600 Millionen Euro für die Landwirtschaft – normalerweise werden solche Finanzhilfen erst im Dezember an die Empfangsberechtigten überwiesen. Portugals Regierung verspricht für diesen Monat eine nationale Soforthilfe von 45 Millionen Euro und für das gesamte Jahr Vergünstigungen bei der Stromrechnung und beim Zugang zu Bewässerungssystemen, sowie die vorgezogene Erstattung der Mehrwertsteuer (IVA) an Landwirte, deren Erzeugnisse durch die Trockenheit dezimiert werden.
Landesweit am stärksten betroffen sind Orangen, Johannisbrot, Kastanien, sowie Tomaten und Blattgemüse.

Auch die Waldbrandgefahr bleibt weiter bestehen: Nachdem es bereits auf einigen Wald- und Feldflächen im Norden des Landes brannte, gelten Frühwarnstufen für einige Regionen der Distikte Castelo Branco, Coimbra, Santarém und Faro (Monchique).

Umweltschützer fürchten, die Dürre könne langfristig die biologische Vielfalt beeinträchtigen. So berichtet die Vogelschutzwarte SPEA, dass Vögel ihren Rückflug in den Norden Europas nicht antreten, da sie auf den ausgedorrten Böden weder Gräser noch Insekten fanden und daher für den Vogelzug nicht ausreichend genährt sind.
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