Hallo zusammen!
Ja, ich war vor ein paar Tagen bei der Caixa Geral de Depósitos und habe mir mal die Konditionen geben lassen. Man erzählte mir, dass die Kosten für die Muitibanco Card jetzt auf EUR 18 raufgesetzt wurden, die für eine Credit Card bleiben gleich.
Bei der Crédito Agrícola – wo wir mehrere Konten haben – belaufen sich inzwischen die Kosten für das Quartal auf EUR 15,60 und der Preis für die Multibanco Card aktuell auf ebenfalls EUR 13 per anno.
Nun ja, die Multibanco Card benötigt man natürlich in Portugal, die ist ebenso wichtig wie die contribuente des Repartição de Finanças. Aber warum muss es denn eine portugiesische Credit Card sein?
Kostenlose Karten gibt es in Deutschland sowohl bei der Ing-Diba wie auch bei der DKB. Bei beiden kann man sich von Portugal aus anmelden.
Bei der DKB ein Formular im Internet ausfüllen und den deutschen Personalausweis einscannen. Das war’s auch schon. Ich hatte keinen und musste mir die Legitimation von unserem Anwalt bestätigen lassen; hat er kostenlos gemacht.
Bei der Ing-Diba kann man sich via Internet, aber auch telefonisch anmelden. Die Legitimation erfolgt über eine Video-Dokumentation, die man auch mit einem Smartphone erledigen kann. Allerdings ist eine Anmeldung nur möglich, wenn man einen Wohnsitz in Deutschland hat. Ist später dann aber auch nicht Voraussetzung, denn wir haben früher unsere TAN-Listen hierher geschickt bekommen – gab keine Probleme. Auch sollte sonst mal etwas vorkommen, kommt die Post hier bei uns in Portugal an.
Das Feinste aber ist: Abhebungen am Bankautomaten sind völlig kostenlos, und es gibt bei beiden keine sonstigen Gebühren. Alles ist total kostenfrei; Abhebungen bei der Ing-Diba in ganz Europa, bei der DKB weltweit.
Lässt sich alles ganz prima vom Schreibtisch aus via Internet erledigen – echt super! Ich wüsste gar nicht, was ich machen würde, wenn ich nicht sämtliche Bankgeschäfte hier von Portugal aus erledigen könnte. Auch meine Arbeit erledige ich komplett vom Schreibtisch in Portugal aus. Neben einem portugiesischen Telefonanschluss laufen sämtliche Anrufe aus Deutschland über deutsche Telefonnummern zum Inlandstarif; auch das ist äußerst praktisch. Tja, die Technik bringt uns eben viele Vorteile auch hier in Portugal.
Ein kleines Problem gibt es bei der Ing-Diba. IBAN Überweisungen gehen innerhalb Deutschlands ganz einfach via TAN aus der Liste, bei Überweisungen innerhalb der EU muss man das entweder – ist auch recht einfach – telefonisch machen oder mittels Mobil-TAN. Die wird allerdings nicht auf ein Telemóvel in Portugal gesendet, sondern nur über eine Mobilfunknummer in Deutschland.
Das aber ist für uns auch kein Problem, denn wir haben eine Mobiltelefonnummer in Deutschland und haben die angegeben; die landet dann bei uns hier in Portugal auf einem zweiten Telefon bzw. einem Gerät mit zwei Karten. Solche Prepaidkarten gibt es ganz günstig zum Beispiel bei ALDI in Deutschland. Dabei aber auf den Tarif achten bei der Anmeldung, der auch das Gebiet der EU umfassen sollte. Kostet die erste Minute bei Gesprächen innerhalb der EU 11 Cent, wird aber nach der ersten Minute sekundengenau abgerechnet; das ist mir sympathisch. Wer aber nicht telefoniert oder sowieso länger, wobei dann die Minutenabrechnung ja nicht mehr allzu sehr ins Gewicht fällt, der ist sicherlich auch mit einer Prepaidkarte von LIDL gut bedient, denn dort kostet die Minute immer 9 Cent.
So gesehen bräuchte man also gar keine Bank in Portugal, wenn nur die Multibanco Card nicht so wichtig wäre, weil etliche Geschäfte halt nur die akzeptieren. Bald soll es ja gar kein Bargeld mehr geben – siehe Schweden. Da kann man dann ja sowieso nur noch mit Karte bezahlen.
Bei Überweisungen von einer portugiesischen Bank in andere Länder sollte man peinlichst genau darauf achten, dass man eine IBAN Überweisung innerhalb der EU und keine Auslandsüberweisung vornimmt; die ist auf jeden Fall immer kostenlos – sicher auch bei der Caixa Geral de Depósitos. Wir hatten den Fall vor einiger Zeit nämlich auch, als wir EUR 30 für eine Überweisung auf unserem Kontoauszug vorfanden. Die hat unser Disponent dann freundlicher- und kulanterweise wieder ausgebucht.
Es lohnt sich also, die richtige Bank zu haben und dann und wann auch mal einen Blick auf sein Konto zu werfen.
Ach ja, auch das könnte Geld kosten. Wir sind in der Vergangenheit alle paar Wochen zur Bank gegangen und haben uns einen Auszug ausdrucken lassen. Plötzlich wollten die dafür EUR 2,50 haben. Aber man hat uns auch ein kleines Büchlein angeboten, das ähnlich aussieht wie ein Sparbuch. Damit kann man an den Schalter gehen und alle Kontobewegungen hineindrucken lassen. Kann man wohl auch selbst am Automaten machen. Das alles ist dann kostenlos.
Und noch Eines: Überweisungen, die ich von der Crédito Agrícola vornehme, sind innerhalb von zwei Stunden auf einem Konto in Deutschland oder anderswo – umgekehrt dauert es meist drei Tage.
Liebe Grüße
Jan
PS: Wer Fragen hat, darf mich gerne kontaktieren