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E10-Benzin in Portugal

tux

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Das neue Biobenzin (E10) soll es laut einem Bericht im Internet überall in Europa geben. Ist das E10 in Portugal schon verfügbar? Wenn ja, wie heißt diese neue Benzinsorte auf Portugiesisch oder werden die Zapfsäulen auch wie in Deutschland mit der Abkürzung "E10" deutlich gekennzeichnet?

P.S.: Ich finde das schon eine riesengroße Schweinerei! Was bitte soll umweltfreundlich sein, wenn ein mit E10 getanktes Auto laut ADAC einen höheren Kraftstoffverbrauch hat?! Lieber zahl ich 5 Cent mehr und habe dafür keine Reparaturkosten... :mad:
 
Da ich als Alltagsauto einen Diesel fahre, kann ich die Diskussion um das E10 recht entspannt beobachten. Jedoch beim Umweltaspekt, scheinen mir die gewaltigen Anbauflächen, die benötigt werden, das größte Problem. Die Pachten in Deutschland für das Ackerland steigen, weil sich Investoren das Land sichern um in den lohnenden Markt Bioethanol einzusteigen. Lebensmittel werden teuer, weil der Markt mit dem Biotreibstoff lukrativer ist, das betrifft natürlich vor allem die armen Länder. Regenwälder müssen weichen. Aber ich denke die ganze Problematik ist ausreichend in den Medien behandelt worden. Auf der anderen Seite müssen wir uns darauf einstellen, uns unabhängig vom Erdöl zu machen. Die Förderung in diesen Mengen ist nicht unbegrenzt möglich. In absehbarer Zukunft wird man Erdöl nur noch dort einsetzen können, wo es nicht anders zu ersetzen ist. Aber nicht nur Treibstoff, sondern zum Beispiel auch Kunststoffe werden wir irgendwann nicht mehr mit Erdöl produzieren können. Auch hier gibt es Lösungsansätze sogenannte Dieser Link ist leider nicht mehr erreichbar. Doch auch dafür benötigen wir Anbauflächen. Das gleiche gilt natürlich auch für Biokraftwerke.
Viele ungelöste Probleme.

Zurück zum E10. Das 123er qp von meinem AVA ist defintiv nicht für E10 freigegeben, da es nicht mit geregeltem KAT ausgeliefert wurde. Laut Mercedes geht es wirklich darum, ob es mit oder ohne geregelten Kat das Werk verlassen hat. Sprich es geht nicht um die Nachrüstung mit z.B einem geregelten Kat. Über den Grund gehen auch die Meinungen in entsprechenden Foren auseinander. Erfahrungswerte gibt es noch nicht. Da ich die Zündung von meinem 123er eh auf 98 Oktan eingestellt hab, und somit nur Super Plus tanke, ist es für mich zur Zeit auch dort kein Thema. Sollte es dann irgendwann keinen Sprit mehr ohne min. 10% Bioanteil geben, könnte es das aber werden. Das Auto möchte ich noch lange behalten. Es steht bei mir in der Halle und wird nur bei gutem Wetter ausgeführt ;-). Das Problem sind für mich nicht Dichtungen oder Benzinleitungen oder Kunststoffteile, die lassen sich tauschen und i. d. R durch Ersatzteile ersetzen, die Ethanolbeständig sind. Würde halt mal wieder ein nettes Schrauberwochenende geben, gönn ich mir in letzter Zeit eh zu selten.

Das Problem ist halt die Gefahr, dass Aluminiumteile oxidieren können, nicht müssen. Eigentlich sollte das Aluminium durch die Oxidschicht geschützt sein. Wäre nicht schön, wenn die ESP oder der Zylinderkopf innerlich rumoxidieren. :noplan: Aber noch gibt ja auf unbestimmte Zeit Super Plus ohne Ethanol. Es werden Erfahrungswerte kommen. Wer weiß, vielleicht auch irgendwann ein Additiv, welches alte Aluminiumlegierungen gegen das oxidieren durch E10 schützen. Schaun wir mal.

LG

Chap

der hofft, dass es hier überhaupt Oldtimerfreaks gibt, die sich für chaps Gedanken interessieren :)
 
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Das neue Biobenzin (E10) soll es laut einem Bericht im Internet überall in Europa geben.

E10 gibt es, soweit ich weiß, in Europa bisher nur in Frankreich und in Finnland, und jetzt in Deutschland und bald in Schweden.

In Portugal habe ich das bisher weder an irgendeiner Zapfsäule gesehen noch irgendwas darüber gehört. Es gibt aber dazu ein Gesetz von Dezember 2010, das ab jetzt bis zu 10% Ethanol im Benzin erlaubt. Wenn der Anteil höher als 5% ist, muss er laut diesem Gesetz an der Zapfsäule deutlich gekennzeichnet sein.
Wird er also sicher auch.

Deutschland strebt immer gerne schnell nach vorne, wenn man das Wort "Umweltschutz" draufschreiben kann und es sonst nicht viel kostet. Schaut man sich die betreffende EU-Richtlinie mal genau an, kann man jedoch lernen, dass Portugal jetzt schon einen höheren Anteil erneuerbarer Energiequellen am Gesamtenergieverbrauch hat, als die Richtlinie für Deutschland für 2020 vorschreibt. Auch ohne Ethanol im Tank.

Davon ab - Ethanol aus der landwirtschaftlichen Produktion ist zweifellos eine erneuerbare Energiequelle - aber genauso zweifellos ist sie alles andere als umweltfreundlich. Und dazu noch ethisch ziemlich bedenklich.
In Brasilien machen sie das in großem Stil - die fahren mit 25% oder mehr Ethanol im Sprit. Aber die haben auch ganz andere landwirtschaftliche Voraussetzungen.
 
Die EU-Richtlinien sehen für gewöhnlich lange Übergangsfristen vor. In diesem Fall haben die Länder bis 2020 Zeit die Richtlinie umzusetzen.

Umsetzung der Richtlinie E10 [Bearbeiten]Die Richtlinie 2009/30/EG des Europäischen Parlaments verpflichtet alle Mitgliedstaaten bis 2020, Ottokraftstoff mit maximal zehn Volumenprozent Kraftstoffethanol (Bioethanol) unter dem Branchenkürzel E10 (von Ethanol 10 %) auf den Markt zu bringen.....
Außer in Deutschland wurde diese EU-Richtlinie schon in Finnland[16] und Frankreich (2009)[17] umgesetzt. ...

Quelle: Wikipedia Ethanol-Kraftstoff

Wie El Muto schon schrieb hat Deutschland sehr schnell mit der Umsetzung der Richtlinie begonnen, vielleicht sogar voreilig, wie die jüngsten Meldungen zeigen, weil der Kraftstoff noch nicht angenommen wird. Nun ist Aufklärungsarbeit nötig.

Wenn ein Fahrzeughersteller die Freigabe für ein Modell erteilt hat, dann kann man auch mit ruhigem Gewissen E10 tanken. Für die meisten neueren Modelle gibt es entsprechende Freigaben. Entsprechende Listen mit den Freigaben findet man im Netz z.B. hier:

Dieser Link ist leider nicht mehr erreichbar

Wer sein Fahrzeug nicht in der Liste wiederfindet, hat die Möglichkeit auf den Internetseiten seines Fahrzeugherstellers genauere Informationen zu finden.


Es wird oftmals angeführt, dass die Fahrzeughersteller keine Garantie für die Motoren von E10 betankten Fahrzeugen übernehmen. Das ist Nonsense. Warum sollten sie außerhalb der gesetzlichen Gewährleistungspflicht Garantien geben. Das tun sie doch auch nicht, wenn ich mein Fahrzeug mit Kraftstoff ohne Ethanol betanke.

Die gesetzliche Gewährleistung für Automobilhersteller gilt natürlich weiterhin für E10 betankte Fahrzeuge, wenn der Hersteller für dieses Modell eine Freigabe erteilt hat. Bei Fahrzeugen die sich noch in Gewährleistung befinden, für die es aber keine Freigabe für E10 gibt, gilt [DLMURL="http://www.garanbo.de/blog/garantie/439-garantie-super-e10-kraftstoff"]Keine Garantieleistung beim falsch betanken[/DLMURL].

LG

Chap
 
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Hallo chap,

als Dieselfahrer faehrst Du zur Zeit mit 7% Ethanol im Tank spazieren.

Viel Spass wuenscht

Kielian
 
Hallo chap,

als Dieselfahrer faehrst Du zur Zeit mit 7% Ethanol im Tank spazieren.

Viel Spass wuenscht

Kielian

Hallo Kielian,

das ist nicht ganz richtig ;)

Dem Diesel wird bis zu 7% Biodiesel beigemischt. Biodiesel ist kein Ethanol sondern Fettsäuremethylester. Aufgrund der ungesättigten Fettsäuren vertragen vor allem ältere Fahrzeuge auch nur eingeschränkt Biodiesel. Aber wie man sieht, schaden die 7% selbst alten /8ern nicht. Die tuckern damit ganz gemütlich durch die Gegend. Mein Betriebshandbuch erlaubt mir Kraftstoff nach EN 590 und diese sieht zur Zeit eine Beimischung von bis zu 7% Biodiesel vor. Der Wagen den ich nun fahre ist ein Firmenfahrzeug innerhalb der Gewährleistung. Also alles im grünen Bereich. Aber selbst mit meinem W123 200D, der nun leider nicht mehr ist, wär ich selbstverständlich entspannt den Diesel mit 7% Biodiesel Anteil gefahren.

LG

Chap
 
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Danke für die Antworten.

Obwohl mein Auto laut Herstellerangaben E10-tauglich ist, bin ich trotzdem immer skeptisch, denn ich glaube nicht, dass das gut für den Motor ist. Wie gesagt, lieber 5 Cent mehr für das teure Superplus zahlen und dafür keine Reparaturkosten...

Das haben die Experten auch in diesem Artikel bestätigt.

Mich würde es interessieren, warum das für die Regierung, sogar für die Grünen, umweltfreundlich sein soll... Sie haben wohl keine Ahnung, was Technik betrifft. Ich wäre dafür, wenn man diese neue Benzinsorte wieder abschafft. Sie machen nur unsere Autos kaputt.
 
..Das haben die Experten auch in diesem Artikel bestätigt....

Da hat sich entweder der Herr Thomas Brüner etwas weit aus dem Fenster gelehnt oder die Welt hat ihn einfach falsch wiedergegeben wie BMW heute behauptet. Die Verbrennungsgase haben immer noch etliche 100°C wenn sie den Verbrennungsraum verlassen und ihren Weg in die Auspuffanlage gehen. Ist mir ehrlich gesagt nicht wirklich klar wo der Wasserdampf kondensieren und ins Motoröl gelangen soll. Sonst müßte ja auch die Feuchtigkeit aus der angesaugten Luft kontinuierlich das Motoröl verdünnen :noplan:

Hier eine Stellungnahme von BMW von gestern:

"Entgegen aktueller, anderslautender Medienberichte bekräftigen wir unsere Aussage, dass grundsätzlich in allen BMW Pkw Modellen sämtlicher Baujahre der unbedenkliche Einsatz von E10 Kraftstoffen möglich ist. Einige wenige ältere BMW Fahrzeuge benötigen aus Gründen der Klopffestigkeit Super Plus ROZ 98. Diese Fahrzeuge eignen sich daher unabhängig vom Ethanolgehalt nicht für Superkraftstoff."

Quelle: BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger am 6. März 2011, Quelle: auto-reporter.net

Quelle: Große Verwirrung um angebliche Risiken von E10-Benzin | tagesschau.de

LG

Chap
 
Hallo Freunde,

es ist alles etwas konfus.Es gibt auch noch das Super 95 E 5..Warum dann Super Plus tanken? Wenn ich nach Hause komme bleibe ich erstmal bei dem bisherigen Super 95 E 5.In Lagos betraegt der Preis zur Zeit € 1,582.

VG
Kielian
 
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es ist wirklich sehr konfus.
einig tanken hier haben noch das normale super, ansonsten "darf" man e10 oder super plus tanken.


das teile des autos beschädigt werden könnten, schliesst der adac nicht aus.
eben w.z.b.w.
aber ich, bzw. mein auto, möchte nicht gern als versuchskaninchen herhalten.

was brasilien anbelangt, gibt es statistiken, die zeigen, wie oft und woran die autos dort so erkranken?

aber das alles mal ausser acht gelassen, das zeug scheint sinnlos zu sein! der verbrauch erhöht sich, und die umwelt wird nicht entlastet. mal ganz davon abgesehen, dass sicher auf abesehbare zeit die drittländer ihre ackerflächen fürn appel und nen ei hergeben und die dortige bevölkerung an hunger leidet. (tut sie jetzt auch schon, der effekt würde sich aber sicher potenzieren)

das alles ist ein politisches trauerspiel. eigentlich wurde die biospritdiskussion in den 90 igern ins leben gerufen, um diese unnötigen subventionen für bauern einzudämmen.
alle anderen argumente lösen sich ja langsam von selbst auf.

fein ist wieder, dass wir so oder so zahlen dürfen. ich werde solange es noch normal super gibt, normal super tanken und dann eben super plus.

lg bubu

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,749055,00.html
 
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