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Coimbra: 38x ohne Führerschein erwischt

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16. Sep. 2009
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Die PSP Coimbra nahm heute eine 48jährige ehemalige Markthändlerin wegen Fahrens ohne Führerschein fest - zum 38. Mal.

Am 10. September war sie als Wiederholungstäterin bereits zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Die Festnahme erfolgte während einer Verkehrskontrolle, die Frau war in einem PKW unterwegs und erklärte den Beamten, sie sei unterwegs zu einer theoretischen Fahrstunde.

Vor Gericht hatte sie zugegeben, bereits seit 20 Jahren ohne Führerschein zu fahren.

Jornal de Notícias
 
Ja nee, peinlich... wenn die Justiz zugeben muss, dass sie eine Frau wegen der immergleichen Straftat zum 38. "bestrafen" muss und dass nach dem 2-3 Mal nicht genug Respekt und Strafe entstanden ist, um solche Wiederholungen gar nicht erst zuzulassen... peinlich, peinlich...

MfG luso
 
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Ja nee, peinlich... wenn die Justiz zugeben muss, dass sie eine Frau wegen der immergleichen Straftat zum 38. "bestrafen" muss und dass nach dem 2-3 Mal nicht genug Respekt und Strafe entstanden ist, um solche Wiederholungen gar nicht erst zuzulassen... peinlich, peinlich...
Wie soll "die Justiz" das verhindern? Soll sie die Frau wegen wiederholten Fahrens ohne Führerschein unter Hausarrest stellen, in Sicherheitsverwahrung nehmen, des Landes verweisen, auspeitschen - oder woran hast du gedacht?

Die Frau wurde inzwischen rechtskräftig verurteilt und wird demnächst ihre Gefängnisstrafe antreten.

Die Frau ist in Coimbra stadtbekannt - das ist wohl auch einer der Gründe, warum sie immer wieder erwischt wird - die Polizisten erkennen sie einfach von weitem, wenn sie mal wieder durch die Gegend kutschiert.

Ihre Geschichte löst eigentlich bei allen Beteiligten - Richter, Anwalt, Polizisten, Mitbürgern - das gleiche Gefühl aus - eine Mischung aus Mitleid und Unverständnis, wieso sie nicht in der Lage ist, etwas zu lassen, was sie nicht tun darf. Die verhält sich in dieser Hinsicht wie eine Drogenabhängige.

Ihr Verterteidiger hat das schön ausgedrückt, als sie direkt nach dem Urteil mal wieder sehr einsichtig schien. Das ist eine von der Sorte, die jedesmal beteuert, dass es ab jetzt endlich anders wird. Und es allem Anschein nach auch selber glaubt:

Diário de Coimbra schrieb:
Cristina G. tem exame de código marcado para hoje. Talvez por isso, o juiz tenha decidido adiar a sua audição por um mês. Isto significa que, se não for presa entretanto, no que diz respeito à detenção de ontem, está livre até ao próximo dia 22 de Outubro para cumprir, pelo menos, uma das promessas que fez no passado dia 10: «a carta há-de estar na minha mão, se calhar antes de vir a carta para ir para a prisão. Se Deus quiser». Mas, como também lhe dizia repetidamente o advogado: «não basta Deus querer, a senhora também tem de ajudar».

Falta acrescentar, agora, que entretanto foi presa. A Senhora não ajudou ao Deus, não. Acho que Deus bem quis.

Ich find es eigentlich ziemlich in Ordnung, wie die Justiz mit dieser Frau umgeht. Sie ist ja keine Gewaltverbrecherin. Und sie hat auch nie versucht wegzulaufen, wenn man sie mal wieder erwischt hat. Und sie wird wohl auch in drei Wochen im Gefängnis erscheinen. Vielleicht fährt sie ja selbst mit ihrem Auto hin :D
 
Also wenn sie wirklich schon seit 20 Jahren fährt und erst jetzt ne Strafe kriegt, dann fährt sie wahrscheinlich besser als manch anderer, der nen Schein hat ;)
 
Ohne Fuehrerschein

Hallo,
ich kenne einen Fall aus dem deutschen Osten um 1970. Der Fahrer eines Kleinlasters wurde von seiner Firma zur Auszeichnung vorgeschlagen wegen 20Jahre unfallfreien Fahrens. Dazu sollte er seinen Fuehrerschein vorlegen, den er allerdings nie besessen hat. Sie haben zu ihm nur gesagt, er solle in einer Woche mit zwei Passbildern bei der Meldestelle vorbeikommen. Dort haben sie ihm ohne Kommentar eine Fahrerlaubnis ausgehaendigt.

Hugo
 
Wie soll "die Justiz" das verhindern? Soll sie die Frau wegen wiederholten Fahrens ohne Führerschein unter Hausarrest stellen ...

Jetzt könnte genau das passieren. Das Gericht zieht in Erwägung, Hausarrest mit elektronischer Fußfessel zu verhängen. Die Frau war 39 Mal (und nicht 38 Mal, wie vorher gemeldet) ertappt worden. Zwischen 2003 und 2008 war sie bereits deshalb inhaftiert.

Das Problem ist nur, dass sie wegen Mietrückständen Gefahr läuft, ihre Wohnung zu verlieren. Der Richter beantragte dazu ein Gutachten des Sozialamtes. Das Urteil soll nächsten Freitag gefällt werden.

Ein Zeuge äußerte sich positiv über die Frau, sie sei arbeitsam und eine Kämpferin.

Dieser Fall ist, wie ich finde, eher tragisch als amüsant.

Jornal de Notícias
 
Gestern fällte das Gericht Coimbra das Urteil in diesem Fall: Ein weiteres Jahr Freiheitsentzug ohne Bewährung. (Gegen das Urteil vom 10.09. in einem anderen Fall des Fahrens ohne Führerschein wurde Berufung eingelegt).

Es wurde eine Gefängnisstrafe und kein Hausarrest angeordnet, da der Sozialdienst das vom Gericht geforderte Gutachten über die Wohnverhältnisse wegen Abwesenheit der Angeklagten zu den Hausbesuchen nicht vorlegen konnte.

Der Richter begründete das Urteil unter anderem damit, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht den entsprechenden Erfolg hatten und dass es sich um eine Wiederholungstäterin handelt, die schon mehrfach vorbestraft ist, unter anderem wegen Körperverletzung, Diebstahl, Urkundenfälschung, Ausstellung ungedeckter Schecks, Betrug und Missachtung behördlicher Maßnahmen.

Es ist nicht vorgesehen, die Freiheitsstrafe auf Bewährung auszusetzen oder in gemeinnützige Arbeit umzuwandeln.

Diário de Coimbra
 
Nachdem Cristina Araújo drei Tage nach der letzten Verurteilung wegen Fahrens ohne Führerschein (ein Jahr Freiheitsentzug ohne Bewährung) zum 40. Mal festgenommen wurde, stimmte gestern das Gericht in Coimbra dem Antrag des Verteidigers zu, ein psychiatrisches Gutachten erstellen zu lassen.

Diário Digital

Mich wundert ehrlich gesagt, dass das erst jetzt passiert.
 
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