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Vorläufige Waldbrandbilanz – Notstand ausgerufen
Über fünfhundert Brände und nach vorläufigen Angaben des Zivilschutzes vermutlich mehr als zwanzig Todesopfer und weiterhin vermisste Personen, eine noch unbekannte Zahl abgebrannter Häuser, Schulen und landwirtschaftlicher Einrichtungen, evakuierte Dörfer und andere, die von den Flammen eingeschlossen waren, ortsweise Ausfall der Wasserversorgung, an die sechstausend Feuerwehrmänner aus dem gesamten Land im Einsatz – das ist die erste Bilanz nach dem schlimmsten Tag für Portugals Wälder im Jahr 2017 (im Juni waren bei einem Waldbrand in Zentralportugal 64 Menschen gestorben). Heute morgen wüteten noch mehr als sechzig große Brände; Regierungschef António Costa hat den öffentlichen Notstand für alle Gebiete des Landes nördlich des Tejo ausgerufen. Setúbal, Beja und Faro sind die einzigen Distrikte Portugals, in denen kein Feuer ausbrach. Die Bilanz aus den Waldbränden des Sommers mitgerechnet, sind in diesem Jahr nun vermutlich mehr Hektar Wald abgebrannt als je zuvor.
Extreme Hitze mit Temperaturen zwischen 30° und 35° und starker Wind aus den Ausläufern des Taifuns Ophélia, sowie anhaltende Trockenheit (mehr als vier Fünftel des Landes leiden seit Wochen unter einer schweren Dürre) brachten am gestrigen Sonntag alles zusammen, was zu diesen Szenarien führte, die „Dantes Inferno gleichen“, so eine Sprecherin des Zivilschutzes. Für Mitte Oktober sind die Klimabedingungen in diesem Jahr besonders ungünstig und so bleibt auch heute eine erhöhte Waldbrandgefahr in rund dreißig Distrikten bestehen, wenngleich einsetzender Regen den Feuerwehrleuten im Norden die Brandbekämpfung etwas erleichtert. Auch nahe der spanischen Stadt Vigo an der Grenze zu Portugal brennen die Wälder.
Nun geht es an die Ursachenforschung. In Vale de Cambra wurde ein Brandstifter auf frischer Tat ertappt, er dürfte nicht der Einzige gewesen sein, der auf höchst kriminelle Weise Feuer gelegt hat. Ein Dorffest nahe Aveiro endete mit einem Feuerwerk, das möglicherweise für einen Brand in der Region verantwortlich ist. Ein weiterer Grund für die Leichtigkeit, mit der sich Feuer in den Wälern ausbreiten kann, dürfte bei Waldbesitzern liegen, die ihren Baumbestand vernachlässigen, keine Durchforstung betreiben und das Unterholz nicht pflegen. Seit Jahren werden immer neue Entwürfe für eine Forstreform vorgelegt, die nach Regierungswechseln entweder nicht weiter verfolgt oder durch neue ersetzt wurden, sodass bis heute eine klare Linie fehlt. Die derzeitige Regierung hatte die Forstreform bereits bei Amtsantritt zu einem der wichtigsten Anliegen erklärt, doch beschlossene Maßnahmen können in diesem Kontext erst nach einiger Zeit Wirkung zeigen.
Laufend aktualisierte Angaben aus den betroffenen Regionen gibt es hier:
Tudo o que se já sabe sobre “o pior dia de incêndios do ano”
523 incêndios num só dia. Mais de 5 mil operacionais no terreno. Incêndios descontrolados em Monção, Arganil e Seia. Aldeias evacuadas e seis ví...
observador.pt
Über fünfhundert Brände und nach vorläufigen Angaben des Zivilschutzes vermutlich mehr als zwanzig Todesopfer und weiterhin vermisste Personen, eine noch unbekannte Zahl abgebrannter Häuser, Schulen und landwirtschaftlicher Einrichtungen, evakuierte Dörfer und andere, die von den Flammen eingeschlossen waren, ortsweise Ausfall der Wasserversorgung, an die sechstausend Feuerwehrmänner aus dem gesamten Land im Einsatz – das ist die erste Bilanz nach dem schlimmsten Tag für Portugals Wälder im Jahr 2017 (im Juni waren bei einem Waldbrand in Zentralportugal 64 Menschen gestorben). Heute morgen wüteten noch mehr als sechzig große Brände; Regierungschef António Costa hat den öffentlichen Notstand für alle Gebiete des Landes nördlich des Tejo ausgerufen. Setúbal, Beja und Faro sind die einzigen Distrikte Portugals, in denen kein Feuer ausbrach. Die Bilanz aus den Waldbränden des Sommers mitgerechnet, sind in diesem Jahr nun vermutlich mehr Hektar Wald abgebrannt als je zuvor.
Extreme Hitze mit Temperaturen zwischen 30° und 35° und starker Wind aus den Ausläufern des Taifuns Ophélia, sowie anhaltende Trockenheit (mehr als vier Fünftel des Landes leiden seit Wochen unter einer schweren Dürre) brachten am gestrigen Sonntag alles zusammen, was zu diesen Szenarien führte, die „Dantes Inferno gleichen“, so eine Sprecherin des Zivilschutzes. Für Mitte Oktober sind die Klimabedingungen in diesem Jahr besonders ungünstig und so bleibt auch heute eine erhöhte Waldbrandgefahr in rund dreißig Distrikten bestehen, wenngleich einsetzender Regen den Feuerwehrleuten im Norden die Brandbekämpfung etwas erleichtert. Auch nahe der spanischen Stadt Vigo an der Grenze zu Portugal brennen die Wälder.
Nun geht es an die Ursachenforschung. In Vale de Cambra wurde ein Brandstifter auf frischer Tat ertappt, er dürfte nicht der Einzige gewesen sein, der auf höchst kriminelle Weise Feuer gelegt hat. Ein Dorffest nahe Aveiro endete mit einem Feuerwerk, das möglicherweise für einen Brand in der Region verantwortlich ist. Ein weiterer Grund für die Leichtigkeit, mit der sich Feuer in den Wälern ausbreiten kann, dürfte bei Waldbesitzern liegen, die ihren Baumbestand vernachlässigen, keine Durchforstung betreiben und das Unterholz nicht pflegen. Seit Jahren werden immer neue Entwürfe für eine Forstreform vorgelegt, die nach Regierungswechseln entweder nicht weiter verfolgt oder durch neue ersetzt wurden, sodass bis heute eine klare Linie fehlt. Die derzeitige Regierung hatte die Forstreform bereits bei Amtsantritt zu einem der wichtigsten Anliegen erklärt, doch beschlossene Maßnahmen können in diesem Kontext erst nach einiger Zeit Wirkung zeigen.
Laufend aktualisierte Angaben aus den betroffenen Regionen gibt es hier:
Tudo o que se já sabe sobre “o pior dia de incêndios do ano”
523 incêndios num só dia. Mais de 5 mil operacionais no terreno. Incêndios descontrolados em Monção, Arganil e Seia. Aldeias evacuadas e seis ví...
observador.pt