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Stierkampf. Was denken eigentlich die Portugiesen darüber?

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Ich habe den Eindruck, insbesondere in Portugal ist es mal ganz interessant diese Frage zu stellen. Ich habe den Eindruck, in keinem anderen Land, wo es diese derzeit stark diskutierte Tradition gibt, gehen die Meinungen so weit auseinander wie in Portugal und das liegt wohl auch daran, da die Tourada in Portugal, doch ein wenig anders ist als anderswo.

Angeblich sollen in diesem Jahr, die Beuscherzahlen in Portugal ja wieder etwas gestiegen sein, aber wirklich ausverkaufte Arenen, wie beispielsweise bei der Corrida Ende Juni in Montijo sind aber eher die Ausnahme. Im Norden ist die Stierkampfbegeisterung eher gering. Vor einigen Jahren hat man ja die Arena in Viana do Castelo gesshlossen und dieses erklärte man ja auch der Arena in Povoa de Varzim das Ende.

Die meisten Arenen findet man in Alentejo, Ribatejo, im Raum Lissabon-Setubal. Dann gibt noch einige Arenen im Distrikt von Guarda sowie auf den Azoren. An der Algarve gibt noch eine feste Arena in Albufeira und an so manch anderem Ort Touradas auf beweglichen Arenen, aber dort findet man im Publikum eher Touristen ohne Sachverstand, die sich mit "Hier wird der Stier nicht geötet" sich zu einem Beusch animieren lassen.

Oft habe ich von Portugiesen, meist aus dem Norden oder der Algarve, aber auch aus Lissabon und selbst aus dem Ribatejo gehört, dass sie gegen die Touradas wären, allenfalls noch die Forados mögen. Im Ribatejo habe ich von vielen Aficionados oftmals gehört, es wäre besser, wenn man auch in Portugal die Stiere wieder vor Publikum töten würde, sowie in Spanien und anderen Ländern, denn dadurch würden die Stiere weniger leiden und es wäre auch viel authentischer. Ja und dann gibt es auch immer wieder Leute, denen die Tourada ìn Portugal so gefällt wie sie ist.

Und oftmals, weiß man auch nicht, ob es wirklich so ist, was man gesagt bekommt, denn Portugiesen drehen gerne die Fahne nach dem Wind. So kann ein und dieselbe Person besipielsweise einenem Franzosen aus Bezier oder Spanier aus Sevilla erzählen, dass er ebenfalls ein großer Aficionado ist und einem Deutschen oder Holländer, die eher wenig davon halten, erzählen dass er ein totaler Gegner des Stierkampfes ist. Ein Bekannter aus Belgien hat das schon erlebt, so haben im Portugiesen in seiner Heimat erzählt, dass sie Antitaurinos sind, aber dann erlebte er wie sie dann bei einem Heimatbesuch ide Arenen stürmten und kräftig aplaudierten.
 
Heute beginnt übrigens die Feira in Moita do Ribatejo. Besagte Stadt zählt ja bekanntlich zu den Hochburgen des Stierkampfes in Portugal. Die Forcados von dort zählen zu berühmtesten in Portugal und bis zum Verobt 2002 der s. g. Corridas picadas, bei welchen es sich um Stierkampf zu Fuss mit dem Auftritt von Picadores handelt, so wie man es aus Spanien kennt, erfreuten sich insbesondere dort einer sehr großen Beliebtheit. Aber auch bei diesen Corridas nach spanischem Vorbild, war die Tötung ebenfalls verboten, aber aks dennoch im September 2001 Pedrido de Portugal sich mal nicht daran hielt und einen Siter am Ende der Darbietung erlegte, gab es sehr großen Aplaus. In den letzten Jahren sind die die Anzahl der einzelnen Veranstaltungen sowie die Besucherzahlen in dieser Hochburg des Stierkampfes sehr starkt zurückgegangen.

Was noch interessant ist! Seid 2002, als man die Corridas Picadas in Portugal verbot, legalisierte man fast gleichzeit die Novilhadas in Barrancos, welche izuvor mmer illegalerweise stattfanden, weil dort den Stier tötete. Barrancos ist der einzige Ort in Portugal, wo das Töten eines Stieres nicht verboten ist.

Mit einem Gesetzesentwurf zum totalen Verbot der Stierkämfe in Portugal ist die Partei PAN innerhalb der letzten Jahre mindestens zweimal im portugiesischen Parlament käglich gescheitert.
 
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