Naja, trotzdem finde ich, dass die Portugiesen gastfreundlich und bei Ausländern hilfsbereit sind.
Ich persönlich halte Deutschland als ein extrem ausländerfeindliches Land, als Portugal. Schaut euch mal an, wie die Türken oder die Russen bei uns behandelt werden, oder sogar die Muslime, wie sie verprügelt werden. Sogar hier in Sachsen werden die Russen oft schlecht behandelt. Viele Sachsen können keine Russen leiden. In Dresden z. B. war vor einem Jahr ein Blumengeschäft, das von einem Vietnamesen betrieben wurde, komplett ausgebrannt.
Nun ja, es ist ja überall so, dass es solche und solche gibt.
Und natürlich gibt es in Deutschland auch Ausländerfeindlichkeit- in einigen Gegenden und Lebensbereichen auch nicht zu knapp.
Ich persönlich kann für mich jedoch nur wiederholen, dass ich finde, dass es in Portugal tiefer verankert ist.
Das mag zum einen an den von mir bereits geschilderten Gründen liegen
Ist allerdings auch bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehbar.
Der Mensch hat nun mal Angst vor ihm Unbekanntem.
Und das waren nunmal vor 30 Jahren die Deutschen etc. und sind heute die Bulgaren und Russen. Hinzu kommt wie so oft, dass viele sich benachteiligt sehen, wenn ein Osteuropäer für weniger Geld arbeitet und somit eher eingestellt wird.
Zum anderen hat sich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten die Denke in zahlreichen (natürlich nicht allen) Köpfen sehr geändert.
Mag einerseits daran liegen, dass man in Deutschland bei jeder Aussage aufpassen muss, um nicht den "Nazi-Stempel" aufgedrückt zu bekommen.
Zum anderen liegt es eben sicherlich auch daran, dass man schon eine ganze Weile Zeit hatte, sich an "die Fremden" zu gewöhnen.
In Portugal ist die Einwandererproblematik noch recht neu.
Deutsche, Holländer etc. gabs auch vor 20 Jahren schon zahlreich in Portugal.
Doch die kamen meist entweder mit prall gefülltem Geldbeutel oder siedelten sich in den abgelegenen Gegenden an, wo sie "niemanden störten".
Die afrikanischen Einwanderer jedoch sind "erst" seit knapp 30 Jahren da, bzw. kommen immer noch nach.
Die ganzen anderen Einwanderer sind ein völlig "neues" Phänomen, welches für die Portugiesen auch zum ersten mal die Problematik mit sich bringt, die z.B. Deutschland schon lange kennt: Sprachbarrieren, billige Arbeitskräfte, welche das Geschäft kaputtmachen usw. usf.
Ebenso ist der Diktaturgedanke immer noch nicht ganz aus den Köpfen verschwunden- wiegesagt, ist eben gerade mal die Hälfte der Zeit im Vergleich zu Deutschland.
Letzteres ist eigentlich ein sehr gutes Beispiel.
Jedes einzelne Mal, welches ich in Portugal bin, werde ich mit der NZ-Geschichte konfrontiert. Kontert man mit Fragen/Aussagen zur Salazar-Zeit, ist das natürlich was gaaanz anderes gewesen etc.
Und auch in Portugal brennen Geschäfte/Restaurants/Häuser von Einwanderern, werden (v.a.) afrikanische Einwanderer verschlagen/umgebracht, Deutsche/Engländer etc. die in Portugal ansässig sind dürfen sich ebenso anhören: geh dahin zurück, wo Du hergekommen bist etc. pp.
Ntürlich sind viele Portugiesen auch gastfreundlich.
Das stelle ich gar nicht in Abrede.
Allerdings meiner Erfahrung nach meist nur, wenn man sie eben schon ne Weile kennt, oder es Freunde von Freunden sind, oder man eben nur im Urlaub da ist etc.