Nun muss ich mich doch auch mal zu dem Thema: "Pilze an der Algarve" zu Worte melden.
Bin zwar kein Mykologe, aber ein eingeschworener Fungivore..
Zu Haus in D. gehe ich darum regelmässig im Spätsommer/Herbst in die Steinpilze; solange, bis von meiner Regierung ein Annahmestop verhängt wird, weil die Kühltruhe überläuft.
Meine erste Pilzeindrücke bekam ich hier an der Algarve durch mehrere Deutsche, die in der Nähe eines Golfplatzes einen Korb voll Röhrlings-Pilze gesammelt hatten und verspeissen wollten. Weil ja Röhrlinge essbar sind...
Am nächsten Tag hörte ich, dass die Pilze sich sofort und heftig gegen den Genuss gewehrt hatten. Hab dann im Internet bisschen nachgeforscht, was das eigentlich für welche waren: Sie tragen den schönen Namen Mittelmeer-Körnchen-Röhrlinge, aus der Familie der Schmieröhrlinge (da gehört auch der bekannte Butterpilz hin), und manche Autoren halten sie für bisschen giftig, zumindest aber Diarrhoen förderlich.
Nun ja, paar Jahre später hat mich dann der verstorbene HWS (im Forum auch unter "Obelixx" bekannt) drauf gebracht, dass ich dem Hobby Pilzesammeln auch hier in Portugal frönen kann, allerdings zu einer etwas anderen Zeit als in Deutschland, so ab Weihnachten und bis spät in den März hinein. Und seine Nachbarin Auguste zeigte mir genau, wie und wo man im Gestrüpp des Alentejo nach Pfifferlingen suchen muss.
Während ich bislang bei meinem Suchen davon ausgegangen war, dass die Pfiffis häufig nur als kräftige Einzelgänger in Symbiose mit alten Korkeichen stehen, hab ich dieses Jahr dazugelernt, dass sie auch gerne gesellig in Gruppen in jungen Eukalyptuswäldern leben. Hat man dort erst mal einen gelb leuchtenden Eierschwammerl entdeckt, muss man nur tüchtig in Laub und Baumrinde herumrühren, bis alle eingesammelt sind.
Dieser Link ist leider nicht mehr erreichbar
Schon öfter war mir ein Röhrling aufgefallen, der in Form und Grösse an Steinpilze erinnerte, allerdings anders gefärbt und am Stiel mit Schuppen besetzt.
Hier ein Bild --->
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An einem Adventswochenende habe ich letztens bei strömendem Regen (Pilzsammler sind schon bisschen verrückt)am Picota an einer geführten Pilzwanderung teilgenommen. Wir sammelten alles ein, was uns unterkam, und abends wurde in Carvoeiro von 2 deutschen Pilzfachleuten begutachtet und eingeordnet, was wir so gefunden hatten. Da kam schon einiges zusammen, so 60 verschiedene Pilze. Auf der leckeren Seite gab es neben Pfifferlingen einige Semmelstoppelpilze, Champignons, Perlpilze, violette Rötelritterlinge, und auch mein oben geschilderter unbekannter Röhrling war mehrfach dabei und wurde erkannt, so dass ich ihn jetzt als einen gut schmeckenden Korkeichen-Raufuss ansprechen kann. Bei Raufuessen (z.B. Hainbuchen-Raufuss, Birken Raufuss) bekommen die kochenden Ehefrauen immer schon Sorgenfalten, wenn die Pilze sich in der Pfanne schwarz färben. Das wird bei dem Korkeichen Raufuss auch so sein.Schadet aber nichts..
Die Zeit der Steinpilze war leider schon vorbei, und auch die als sehr sehr lecker beschriebenen Kaiserlinge
gab es nicht mehr. Schade, das wäre mal ein gut bekömmlicher ungiftiger Knollenblätterpilz gewesen.
Von den beiden Pilzexperten gibt es zum Schluss Interessantes zu berichten:
Sie fanden und zeigten einen "Leuchtenden Ölbaumpilz", der nachts fluoreszieren soll wie Glühwürmchen. In Form und Farbe soll er sich mit Pfifferlingen verwechseln lassen (kann ich persönlich nicht finden) und ziemlich giftig sein. Wächst aber nur auf Holz als Saprophyt.
Dr. Lothar Krieglsteiner hat auf dem Rückflug nach D. einen ausführlichen bebilderten Bericht über seine diesjährige Expedition an die Algarve geschrieben
Pilze - Pflanzen - Natur Dr. Lothar Krieglsteiner - Neuigkeiten .
Und Dieter Honstrass, bekannt durch seine "Pilzschule" und diverse TV -Beiträge, beschäftigt sich insbesondere mit dem Finden und dem Anbau von Trüffelkulturen mittels beimpften Bäumen. Über dieses Thema war gerade im Spiegel 51/2012 ein ausführlicher Bericht zu lesen. Dieter Honstrass hat hier an der Algarve an mehreren Trüffel-Stellen Video-Kameras mit Bewegungsmelder ausgelegt, um herauszufinden, welche Tiere sich an die Trüffelernte beteiligen. Die Trüffel-Aussaat geschieht nämlich über den Verdauungstrakt der Tiere, die sie verspeisen.
Dieter Honstrass gibt regelmässig Pilzkurse an der Algarve ---->
Pilze in Portugal suchen, finden und bestimmen
Ich hoffe, dass ich Euch das Thema Pilze ein klein wenig nähergebracht habe
Gruss Rolf
Bin zwar kein Mykologe, aber ein eingeschworener Fungivore..
Zu Haus in D. gehe ich darum regelmässig im Spätsommer/Herbst in die Steinpilze; solange, bis von meiner Regierung ein Annahmestop verhängt wird, weil die Kühltruhe überläuft.
Meine erste Pilzeindrücke bekam ich hier an der Algarve durch mehrere Deutsche, die in der Nähe eines Golfplatzes einen Korb voll Röhrlings-Pilze gesammelt hatten und verspeissen wollten. Weil ja Röhrlinge essbar sind...
Am nächsten Tag hörte ich, dass die Pilze sich sofort und heftig gegen den Genuss gewehrt hatten. Hab dann im Internet bisschen nachgeforscht, was das eigentlich für welche waren: Sie tragen den schönen Namen Mittelmeer-Körnchen-Röhrlinge, aus der Familie der Schmieröhrlinge (da gehört auch der bekannte Butterpilz hin), und manche Autoren halten sie für bisschen giftig, zumindest aber Diarrhoen förderlich.
Nun ja, paar Jahre später hat mich dann der verstorbene HWS (im Forum auch unter "Obelixx" bekannt) drauf gebracht, dass ich dem Hobby Pilzesammeln auch hier in Portugal frönen kann, allerdings zu einer etwas anderen Zeit als in Deutschland, so ab Weihnachten und bis spät in den März hinein. Und seine Nachbarin Auguste zeigte mir genau, wie und wo man im Gestrüpp des Alentejo nach Pfifferlingen suchen muss.
Während ich bislang bei meinem Suchen davon ausgegangen war, dass die Pfiffis häufig nur als kräftige Einzelgänger in Symbiose mit alten Korkeichen stehen, hab ich dieses Jahr dazugelernt, dass sie auch gerne gesellig in Gruppen in jungen Eukalyptuswäldern leben. Hat man dort erst mal einen gelb leuchtenden Eierschwammerl entdeckt, muss man nur tüchtig in Laub und Baumrinde herumrühren, bis alle eingesammelt sind.
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Schon öfter war mir ein Röhrling aufgefallen, der in Form und Grösse an Steinpilze erinnerte, allerdings anders gefärbt und am Stiel mit Schuppen besetzt.
Hier ein Bild --->
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An einem Adventswochenende habe ich letztens bei strömendem Regen (Pilzsammler sind schon bisschen verrückt)am Picota an einer geführten Pilzwanderung teilgenommen. Wir sammelten alles ein, was uns unterkam, und abends wurde in Carvoeiro von 2 deutschen Pilzfachleuten begutachtet und eingeordnet, was wir so gefunden hatten. Da kam schon einiges zusammen, so 60 verschiedene Pilze. Auf der leckeren Seite gab es neben Pfifferlingen einige Semmelstoppelpilze, Champignons, Perlpilze, violette Rötelritterlinge, und auch mein oben geschilderter unbekannter Röhrling war mehrfach dabei und wurde erkannt, so dass ich ihn jetzt als einen gut schmeckenden Korkeichen-Raufuss ansprechen kann. Bei Raufuessen (z.B. Hainbuchen-Raufuss, Birken Raufuss) bekommen die kochenden Ehefrauen immer schon Sorgenfalten, wenn die Pilze sich in der Pfanne schwarz färben. Das wird bei dem Korkeichen Raufuss auch so sein.Schadet aber nichts..
Die Zeit der Steinpilze war leider schon vorbei, und auch die als sehr sehr lecker beschriebenen Kaiserlinge
gab es nicht mehr. Schade, das wäre mal ein gut bekömmlicher ungiftiger Knollenblätterpilz gewesen.
Von den beiden Pilzexperten gibt es zum Schluss Interessantes zu berichten:
Sie fanden und zeigten einen "Leuchtenden Ölbaumpilz", der nachts fluoreszieren soll wie Glühwürmchen. In Form und Farbe soll er sich mit Pfifferlingen verwechseln lassen (kann ich persönlich nicht finden) und ziemlich giftig sein. Wächst aber nur auf Holz als Saprophyt.
Dr. Lothar Krieglsteiner hat auf dem Rückflug nach D. einen ausführlichen bebilderten Bericht über seine diesjährige Expedition an die Algarve geschrieben
Pilze - Pflanzen - Natur Dr. Lothar Krieglsteiner - Neuigkeiten .
Und Dieter Honstrass, bekannt durch seine "Pilzschule" und diverse TV -Beiträge, beschäftigt sich insbesondere mit dem Finden und dem Anbau von Trüffelkulturen mittels beimpften Bäumen. Über dieses Thema war gerade im Spiegel 51/2012 ein ausführlicher Bericht zu lesen. Dieter Honstrass hat hier an der Algarve an mehreren Trüffel-Stellen Video-Kameras mit Bewegungsmelder ausgelegt, um herauszufinden, welche Tiere sich an die Trüffelernte beteiligen. Die Trüffel-Aussaat geschieht nämlich über den Verdauungstrakt der Tiere, die sie verspeisen.
Dieter Honstrass gibt regelmässig Pilzkurse an der Algarve ---->
Pilze in Portugal suchen, finden und bestimmen
Ich hoffe, dass ich Euch das Thema Pilze ein klein wenig nähergebracht habe
Gruss Rolf
