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Henrietta Bilawer Historischer Fund aus dem Meer

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15. Okt. 2017
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Historischer Fund
Im Wrack eines im Jahr 1503 vor der omanischen Küste gesunkenen Schiffes, das inzwischen als die ‘Esmeralda’ aus der Flotte Vasco da Gamas identifiziert wurde, haben Wracktaucher ein Astrolabium entdeckt, das nach eingehender wissenschaftlicher Untersuchung nun zweifelsfrei als der weltweit älteste erhaltene Sternhöhenmesser gilt. Das jetzt von Wissenschaftlern der englischen University of Warwick archäologisch untersuchten Seefahrerinstruments wurde bereits 2014 entdeckt; erkennbar waren zwei Embleme auf dem Artefakt: eines ist das portugiesische Wappen, das andere war das persönliche Emblem von König D. Manuel I., der damals über Portugal herrschte. Die ‘Esmeralda’ war 1503 bei einem schweren Sturm in den Gewässern vor der omanischen Küste gesunken.
Das 17 cm große Fundstück aus Bronze ist eine scheibenförmige, drehbare Sternkarte, mit der Seefahrer zu jener Zeit die Position ihres Schiffes sowie die Zeit des Sonnenauf- und Untergangs und einiger heller Sterne bestimmten. Das komplexe Gerät half auch, das Datum und Uhrzeit zu ermitteln. Die ersten Astrolabien wurden bereits in der griechischen Antike, vermutlich um 250 v. Chr., gebaut und später vor allem im arabischen Raum weiterentwickelt. Sie fanden bis ins 17. Jahrhundert Verwendung. Bis heute wurden erst 108 dieser alten Navigationswerkzeuge gefunden.
Das Gerät aus der Flotte von Vasco da Gama, der als erster Entdeckungsfahrer direkt von Europa nach Indien segelte, stammt aus der Zeit zwischen 1495 (der Thronbesteigung von König D. Manuel I.) und 1502 (in jenem Jahr verließ die ‘Esmeralda’ Lissabon) und ist damit etwa 30 Jahre älter als der bislang älteste bekannte Sternhöhenmesser.
Der britische Meereswissenschaftler David Louis Mearns sagte, es sei „ein großes Privileg, etwas so Seltenes und historisch so Bedeutendes zu finden. Das Astrolabium füllt eine Lücke und wird von Archäologen noch weiter untersucht.“
David Mearns ist Eigentümer der Firma Blue Water Recoveries, die sich auf das Aufspüren und Erforschen antiker Schiffswracks spezialisiert, und die ‘Esmeralda’ schon 1998 vor Oman entdeckt hat. Die Erforschung konnte aber erst fünf Jahre später nach einer Einigung mit dem Kulturministerium des Sultanats Oman beginnen. Nun hoffen die Forscher auch auf Interesse aus Portugal an dem für die Landesgeschichte wichtigen Fund der ‘Esmeralda’ selbst sowie für die Relikte der Seefahrer dort.
Ein Interview mit David Mearns ist hier zu sehen:


Encontrado em Omã astrolábio português da frota de Vasco da Gama
O astrolábio português terá sido construído entre 1495 e 1500.
rtp.pt
 
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