Bloß weil man nix mehr hört, ist es nicht zu Ende.
Eigentlich sollte die Gorch Fock im November wieder in See stechen doch nun hat man in der Werft einen Riß im Rumpf entdeckt. Weiter Untersuchungen sind notwendig und der Interimskommandant, K.z.S. Michael Brühn, musste die Abfahrt verschieben um eine weitere Untersuchung des Rumpfes und eine Reparatur zu ermöglichen.
Derzeit findet also die Kadettenausbildung der Marine ohne die Gorch Fock- besser fast ohne- statt
Fast ohne, weil die Kadetten im alternativen Ausbildungsprogramm der Marine 2 Wochen auf der Gorch Fock untergebracht werden. Lt. Marinesprecher sollen sie dabei das leben an Bord erlernen und in die seemännische Theorie eingewiesen werden.
Nachdem der Verteidigungsausschuß den vom Marineinspekteur vorgestellten Bericht als „nicht nachvollziehbar“ ohne Beratung zurückgewiesen hat und sich selbst das Verteidigungsministerium von dem Bericht distanziert, wird nun der Verteidigungsminister sich doch intensiv mit der Gorch Fock beschäftigen müssen. Der Minister hatte sich auf viel Abstand zur „Gorch Fock Sache „ halten wollen und hatte die Untersuchungen weit unterhalb der Ministerebene durchführen lassen. Nun wird er wohl doch eine „Chefsache“ daraus machen müssen.
Inzwischen hat die Familie Böken, deren Tochter im Sept. 2008 in der Nordsee über Bord ging und dabei zu Tode kam, erneut Strafanzeige und zwar gegen den damaligen Kommandanten, den Schiffsarzt und zwei Segeloffiziere erstattet.
Dies Staatsanwaltschaft hat aber weitere Ermittlungen abgelehnt und bleibt bei der Einstufung als Unglücksfall. Der Anwalt der Familie erwägt jetzt ein „Straferzwingungsverfahren“.
Der Wehrbeauftrage will dagegen die Akte Jenny Böken noch nicht schließen, es bestünden noch offene Fragen sagte Königshaus
usw. usw.
Soweit grob zusammengefaßt der Sachstand auch um zu zeigen, dass das Thema Gorch Fock zwar bei Spiegel und Bild nicht mehr auf dem Titel steht, es aber trotzdem noch nicht beendet ist.