Mein Schneckenmenü von Alcanena.
Ich hatte mal mit Rinderhäuten zu tun, gesalzen und naß-blau (Wet blue).
Weil Alcanena seit Pombals Zeiten das portugiesische Pirmasens ist, also die Hauptstadt der Lederindustrie, war ich oft dort.
Der Boden besteht aus einem porösen Kalk.
Das Wasser, das in Alcanena von den Hängen der Serra D´Aire -berühmte Grotten!- fließt ist ideal für Gerber.
Die giftigen Abwässer versickern obendrein prima im Erdreich.
Es gibt unterhalb von Alcanena tief unten einen See, auf dem man Motorboot fahren kann (leider nicht erschlossen/zugänglich).
Wenn es regnet, läuft das Tal mit Wasser zu wie eine Badewanne.
Alle Schnecken (
Baumschnecken) flüchten, so schnell es geht, auf die obersten Äste der Sträucher.
Einheimische holen ihre Boote und paddeln von Strauch zu Strauch.
Man braucht die Schnecken nur abzustreifen, kiloweise.
So entstand das Festival.
Ich war mal dabei.
Ich verspeiste versehentlich so viele Schnecken bergeweise, daß ich noch Tage lang danach irgendwo irdendwann daran erinnert wurde.
Die Schnecken ißt man in Alcanena wie Nudeln!
Ohne Knoblauch, ohne Butter ohne Sinn fürs Detail.
Am besten Schaufeln mit dem Löffel und runterschlucken, allerdings nicht trocken sondern mit literweise Rotwein....