Portugal 1 : 3 Türkei.....
Der letzte Test im letzten Vorbereitungsspiel gegen die Türken, bevor es kommenden Samstag mit dem Ernst der Euro und dem ersten Knallerspiel gegen Deutschland los geht.
Portugal machte von Anfang an klar: „wir sind zuhause und wollen gewinnen“ und ging von der ersten Minute auf Ball und Gegner.Man spürte, dass die Seleccao das Spiel nicht sehr locker nahm und es hier um Prestige ging. Immerhin sprangen in den ersten zehn Minuten auch drei Torchancen raus: 1. Minute Almeida per Kopf nach einer Ronaldo-Flanke. In der 7. Minute ein abgefälschter Ronaldo-Freistoß sowie in der 9. Minute erneut Almeida per Kopf (Flanke von Coentrao) und erneut nicht ins Tor. In der 13. Minute duften die Türken auch mal, allerdings war der Abschluss vom freigespielten Burak viel zu harmlos. 30. Minute: Wieder geht ein Raunen durch das Estadio da Luz. Nach einer Ecke von Moutinho verlängert Pepe auf Almeida, der wieder mit dem Kopf drankommt, aber nur die Unterseite der Latte. Ich nehme es vorweg: es war die einzige effiziente und gefährliche Standardsituation im gesamten Spiel von Portugal. Und es zeichnete sich ein altes Problem ab. Dominanz, Chancen, aber keine Tore und auch Pech. Altintop hämmert in der 33. Spielminute einen Freistoß von mehr als 30 Metern an den Pfosten... wieder dieses Gefühl. In der 35. Minute hieß es dann plötzlich 1:0 für die Türkei. Was war passiert? Man ließ Burak auf der linken Angriffsseite gewähren, der dann in die Mitte spielte. Nach dem der Ball unbeschadet zwei Verteidigern passieren durfte, lässt es sich Bulut nicht nehmen und schiebt aus kürzester Distanz ein. Ein leider allzu gewohntes Bild, das Erinnerungen an schlimme Zeiten aufkommen lässt. 40. Minute: Nicht nur ich frage: „Was macht Almeida da?“ Alleine vor dem Tor spielt er ab. Ins Niemandsland. Als Stürmer. Unfassbar. Kurz vor der Halbzeit darf dann Ronaldo nochmal sein Pech unter Beweis stellen, in dem er denkbar knapp am Tor vorbei schießt.
Mund abwischen, zweite Halbzeit. Zeichnete sich Almeida in der ersten Halbzeit noch durch Torabschlüsse aus, glänzte er in der zweiten dann hauptsächlich mit seiner Präsenz im Abseits. Weiterhin zeigte Portugal Präsenz und den Drang nach vorne, allerdings zu durchsichtig und einseitig. Pässe nach vorne, die abtropfen und Doppelpässe, die oftmals zu offensichtlich sind. Die erneute Strafe in der 52. Minute: Wieder ein peinlicher Abwehrfehler (Querpass vor dem eigenen Strafraum), der Ball landet bei Bulut, der den Ball von der Strafraumgrenze locker einnetzt. Anschlusstreffer dann in der 57. Minute: Diesmal nehmen es die Türken zu locker und lassen Nani rechts außer Acht. Nach einem Pass von Ronaldo, schießt der ManU-Spieler eiskalt mit dem Außenrist ins lange Eck. In der Folge erwachten sowohl die Fans im Estadio Da Luz, als auch die Mannschaft. Die Vorstöße endeten aber zu selten in Abschlüssen. 63. Minute: Foul an Miguel Lopes im gegnerischen Strafraum: Elfmeter für Portugal. Ronaldo verschießt... nahezu gewohnt in dieser Saison. Ich hoffe, er spart sich die Treffer für das Turnier auf. Nicht falsch verstehen, unsere Nummer 7 machte ebnso wie Nani ein gutes Spiel, nur die Schüsse landeten zu oft in Volkans Armen oder gingen ganz vorbei. Es blieb dabei, wenig nennenswertes und vor allem nichts zählbares. Ab der 69. Minute war dann Zeit für Experimente. Es kamen in den Folgeminuten Custodio, R. Costa, Eduardo, N. Oliveira und Quaresma für Veloso, Alves, Rui Patricio, Almeida und Lopes auf den Platz, bevor inder 88. aus dem nichts das 3:1 fallen konnte. Nach einer Flanke von der rechten Seite landet der Ball irgendwie vor dem Tor. Die Rettungsaktion von Costa kurz vor der Linie prallt an Pepe ab und landet im eigenen Tor. Bezeichnend. Und bald darauf endlich der Schlusspfiff.
Portugal schlug sich in diesem Spiel wie schon öfter in der näheren Vergangenheit selbst. Dennoch bleibt eine Niederlage, die uns mehr bringt (oder bringen sollte) als den Türken, die eh nicht an der Endrunde der Euro teilnehmen. In den kommenden Wochen wird es aber viel schwerer und mit Deutschland hat man meines Erachtens nicht nur den Favoriten für den Gruppensieg, sondern auch für das gesamte Turnier im ersten Spiel als Gegner. Neben einem unfassbaren Teamgeist (ja, ich zahle auch drei Euro ins Phrasenschwein für das Wort „Turniermannschaft“) und einer taktischen Disziplin, hat Löws Elf mittlerweile auch klasse Einzelspieler zu bieten. Wir müssen aber gegen jeden Gegner besser und vor allem konzentrierter spielen. Die Mannschaft sollte die Selbstverständlichkeit ablegen, die mir viel zu oft in unbegründete Überheblichkeit abdriftet. Bei der Euro heißt es: Hintern hoch und Stärken KONZENTRIERT ausspielen. Ein weiterer Wehrmutstropfen könnte Nanis Verletzung werden. Die Nummer 17 verließ kurz vor Spielende verletzt den Platz, wir hoffen das Beste für ihn.
Forca Portugal!
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