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Die Kunst der Finanzierung

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14. Feb. 2013
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Das Kulturministerium arbeitet an der Änderung eines Gesetzes, das die Verwaltung der kommunalen Infrastruktur durch städtische Unternehmen regelt. Die Verordnung aus dem Jahr 2012 sieht vor, dass zur Finanzierung mindestens 50 % Eigenmittel der Einrichtungen aufgewendet werden müssen, um nicht gänzlich von Subventionen der Rathäuser abhängig zu sein. Die Maßnahme führte zur Schließung vieler Körperschaften, was im Fall von zahlreichen örtlichen Kulturbetrieben die Existenz und die Programmgestaltung beeinträchtigt. Auf der Grundlage von Vorschlägen betroffener Städte prüft das Ministerium nun mögliche Ausnahmen für kommunale Kultureinrichtungen wie Theater, Museen oder Galerien. „Kultur ist nicht nur Freizeitspaß, Kultur ist Bildung. Die Entwicklung künstlerischer und kultureller Aktivitäten darf nicht eingeschränkt werden“, fordert der Kulturstadtrat der UNESCO-Weltkulturerbestadt Guimarães, José Bastos.
Das Gesetz schafft Ungleichheiten bei der Behandlung städtischer und nationaler Bühnen. Bei der Finanzierung Letzterer, darunter die Lissabonner Oper São Carlos und das Teatro Nacional D. Maria II, werden weniger als 
10 % Eigenmittel zugrunde gelegt, sodass „Großstadtbewohner stark subventionierte Kultur genießen, während Bewohner kleiner Orte unter der Auszehrung kultureller Einrichtungen leiden.“ Doch es trifft auch Große: Seit drei Jahren suspendiert der portugiesische Rechnungshof aufgrund der Verordnung die Programmpläne des hundert Jahre alten Theatro Circo in Braga. Das berühmte Stadttheater ist Teil des Europäischen Netzwerks historischer Theater 
(s. ESA 9/2015) und sieht sich von der Schließung bedroht.

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