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Henrietta Bilawer Die Höhlen in den Kalksteinhügeln des Cerro da Cabeça bei Moncarapacho

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15. Okt. 2017
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In den Tiefen der Algarve
Die Höhlen in den Kalksteinhügeln des Cerro da Cabeça bei Moncarapacho sind Gegenstand der Forschung und die Ergebnisse tragen zum Landschaftsschutz, aber auch zur Erweiterung des nachhaltigen Freizeitangebotes in der Region bei. Im Cerro da Cabeça sowie im gesamten bergigen Hinterland der Algarve gibt es zahlreiche unterirdische Höhlen, die allerdings entweder nur geübten Höhlenkletterern zugänglich sind oder auch gänzlich unbegehbar. Viele Höhlen sind selbst unter Fachleuten bisher unbekannt. Die ‘Algar Medusa’, ‘Algar Maxila’ und ‘Algar João’ genannten Höhlen (zwischen 60 und 80 Meter tief) sowie an die neunzig weitere wurden von João Varela und Pedro Andrés vom ‘Centro de Estudos Espeleológicos e Arqueológicos do Algarve’ (CEEEAA) systematisch erfasst. Im kommenden Jahr erscheint ihr Buch (“Inventário das Grutas do Cerro da Cabeça”), das es ermöglicht, in das tiefste Innere der Region zu blicken und anhand von Karten, Fotos und viel Informationsmaterial Gestein, Böden, Flora und Fauna dieser Höhlenlandschaft kennenzulernen.
Varela und Andrés schließen damit zwei Jahrzehnte regionale Höhlenforschung ab und tragen mit der Publikation dazu bei, die weitestgehend unbekannte Welt unter unseren Füßen zu dokumentieren und gleichzeitig zum Schutz dieses Teils der Natur aufzurufen. Denn die Höhlen, zumindest ihre Eingänge, werden allzu häufig von Wanderern oder Campern verschmutzt und die Wände mit Graffiti beschädigt, und das in einem so großen Ausmaß, dass die Höhlenforscher von „Vandalismus am Naturerbe der Region“ sprechen. Andrés und Varela wollen Bedingungen für Kletterer und Höhlen-Fans schaffen und gleichzeitig das unterirdische Leben in geführten Höhlenwanderungen auf nachhaltige Weise für mehr Menschen zugänglich machen.
Jede Höhle erweist sich als eigener Lebensraum etwa für Fledermäuse, aber auch die steinerne Formation selbst mit Stalagmiten, Stalaktiten und natürlichen Säulen (Stalagnaten) erzählen von der Erdgeschichte im Süden Portugals. Die Höhle ‘Algar Maxila’ (Kiefer) trägt ihren Namen, weil an diesem Ort der fossile Kieferknochen eines Tieres gefunden wurde. ‘Algar Medusa’ erhielt diese Bezeichnung, weil zwei Zwischenstufen innerhalb der Höhle durch eine Kalksteinformation verbunden sind, deren Form an eine Qualle erinnert.
Die Höhlenforscher Andrés und Varela möchten die Erfassung von Höhlen auf die gesamte Algarve ausdehnen, wohl wissend, dass ein solches Verzeichnis vermutlich immer unvollständig bleiben wird: Manchmal weisen Landwirte darauf hin, dass sie an einer bestimmten Stelle unterhalb oder am Rand der landwirtschaftlich genutzten Fläche etwas entdeckt haben, das auf bisher nicht bekannte Untiefen oder eine Höhle hinweise. Die Höhlenforscher sind auch auf solche Hinweise angewiesen, um ein Gesamtbild der Algarve von unten erstellen zu können.
Andrés und Varela erklärten, ihr Verband CEEEAA sei sehr klein und daher der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Wer an wissenschaftlicher Höhlenerforschung interessiert ist, dabei aber auch den Freizeitspaß des Höhlenkletterns genießen möchte, kann sich melden und Mitglied werden (ceeaaalgarve.blogspot.pt & Tel. 282 823 821). Die (niedrigen) Jahresbeiträge dienen der Anschaffung von Gerät zur Erforschung der steinernen Unterwelt.


Conhecer as profundezas do Algarve vai ser mais fácil já em 2018
Provavelmente, os nomes Algar Medusa, Algar Maxila ou Algar João não lhe dizem nada. É a 78, 90 ou 60…
sulinformacao.pt
 
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