Aktuelles

Henrietta Bilawer Beseitigung brennbarer Hölzer

Registriert
15. Okt. 2017
Beiträge
52
Die Diskussion um die Beseitigung leicht brennbarer Gehölze in der Nähe von Häusern, Ortschaften, Straßen und Brandschneisen beherrscht die öffentliche Diskussion. Nun stellen die Behörden richtig, dass die auf Postern, Flyern und in Videos verbreiteten Vorschriften plakativ seien, was zu falschen Einschätzungen führ(t)e: Es gehe nicht darum, sämtliche Bäume und Sträucher innerhalb eines bestimmten Radius zu beseitigen. Viele Gewächse sind von der Abholzung ausgenommen, doch inzwischen, so berichten Naturschützer, hätten viele Bürger aus Angst vor drohenden Strafen (auch ausgelöst durch ein unpräzise formuliertes Schreiben der Finanzämter) sogar Obstbäume gefällt.
Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte, derzeit seien fünftausend Nationalgardisten der GNR im Land unterwegs, um vor Ort genaue Aufklärungsarbeit zu leisten und der Bevölkerung zu helfen. Weiter wies der Sprecher darauf hin, dass die betreffende gesetzliche Regelung nicht neu sei, sondern bereits seit dem Jahr 2006 bestehe – allerdings habe sich im Laufe der vergangenen Dekade kaum jemand um die Umsetzung gekümmert. Daher gebe es seit dem 14.2. eine Zusatzverordnung, die Kriterien zum Umgang mit brennbaren Materialien in und aus der Natur beinhaltet (Decreto-Lei 10/2018) und für die Reinigung des Territoriums eine Frist bis zum 15.März festschreibt. Anschließend drohen bei Nichtbefolgen Strafen in Höhe von 140 bis 5.000 Euro für Privatpersonen und bis zu 60.000 Euro für Firmen. Durch die nachdrücklichen Hinweise sei nach jahrelanger Gleichgültigkeit offenbar eine Bewegung in Richtung auf das andere Extrem entstanden und nun gehe es dem Grün insgesamt an die Wurzeln – mit Folgen, die „schlimmer sein können als ein Waldbrand“, warnt der Biologe Nuno Oliveira vom ‘Parque Biológico de Gaia’: „Kahlschlag führt zur Erosion der Böden.“
Schaffung und Erhalt von Sicherheitszonen, sodass ein Feuer weder am mit Unterholz bedeckten Boden noch an überbordenden Baumkronen oder von bewachsenen Randstreifen an Land- und Schnellstraßen überspringen könne, bedeute nicht den kompletten Kahlschlag innerhalb des auf Plakaten und Flugblättern eingezeichneten Umkreises von 50 Metern eines Hauses oder 100 Metern am Ortsrand (s.Grafik im unten verlinkten Artikel, dort zeigt eine weitere Grafik auch die geografischen Bereiche mit höchster und mit nachgeordneter Priorität bei der Bereinigung bewachsener Flächen).
Obwohl das Gesetz darauf angelegt sei, Eukalyptusbäume in Siedlungs- und Straßennähe sowie trockenes Unterholz und Laub zu beseitigen, seien bereits unter Naturschutz stehende oder alte und wertvolle Bäume, aber auch autochthone Gewächse aus Angst vor Feuer und Finanzamt Äxten und Motorsägen zum Opfer gefallen, erklärt Biologe Nuno Oliveira und fordert umgehend detaillierte Informationen zum wahren Charakter der Maßnahme, ebenso öffentlichkeitswirksam wie bei den zuvor veröffentlichten Plakaten, Videos und Flugblättern.
Paulo Fernandes, Forstingenieur der ‘Universidade de Trás-os-Montes’ ergänzt, auch zur Verkleinerung von Baumkronen müsse genauer informiert und auf das Wissen von Experten zurückgegriffen werden, denn zu starke Ausdünnung begünstige die Austrocknung am Boden. Zudem habe der Wind leichteres Spiel, sodass Flammen leichter überspringen könnten. Fernandes warnt davor, die „Brandprävention als eine Frage polizeiartiger Aufsicht zu verstehen, die mit Kommando und Kontrolle funktioniert.“ Natürlich müsse die Waldpflege ernst genommen werden, doch solche Hauruck-Aktionen „begünstigen nur den schnellen Profit für solche Firmen, die sich jetzt als ‘Fachleute’ für die Waldpflege anbieten und für viel Geld den totalen Kahlschlag verkaufen, ohne irgendwelche fachlichen und sachlichen Kenntnisse zu besitzen.“ So bestehe für den Wald die Gefahr, dass „der Patient an den Heilmitteln stirbt.“ Ein solches Vorgehen schrecke auch potenzielle Investoren in eine Aufforstung ab, die aber sehr dringend gebraucht würden.
Über die Telefon-Hotline 808 200 520 und im Internetportal der Regierung gibt es Informationen zur Walbrandprävention (https://www.portugal.gov.pt/pt/gc21/comunicacao/noticia…).


Florestas. Não, não é para cortar todas as árvores à volta das casas
A campanha já andava por aí mas foi um mail das Finanças que serviu da gatilho para o pânico. Uma divulgação simplista da lei sobre a limpeza dos terrenos e a ameaça…
publico.pt
 
Heute war die GNR hier. Konkrete Fragen konnten die netten Beamten leider nicht beantworten und man kriegte einen Flyer in die Hand gedrückt.
 
Zurück
Oben