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Henrietta Bilawer Aufforstung der Waldbrandschäden aus der Luft

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15. Okt. 2017
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Mitarbeiter der portugiesischen Fluggesellschaft TAP, die 2007 unter dem Namen ‘Take C’Air Crew Volunteers’ eine Organisation für Hilfe in Not- und Katastrophenlagen gründeten, haben jetzt in einem gemeinsamen Projekt mit dem Umweltschutzbund ‘Quercus’ und der Bürgerinitiative ‘Replantar Portugal’ großflächig Saatgut aus der Luft ausgestreut, um in den durch Waldbrände vernichteten Gebieten den Neubewuchs des enormen verbrannten Areals zu beschleunigen. Demnächst wird die Aktion wiederholt, sodass zunächst die Bodenerosion gestoppt und später nach neuem Baum- und Pflanzenwachstums auch die Rückkehr der Menschen mitsamt ihren landwirtschaftlichen Nutztieren möglich wird.
Die erste Ausbringung gespendeter Saatkörner bestand aus 1.500 Kilo Samen von Gräsern und Hülsenfrüchtlern im Kreis Mangualde bei Viseu, eines der am schwersten verbrannten Gebiete. Beim nächsten Überflug folgen Samen autochthoner Bäume und Sträucher, und zwar in Form der Aussaattechnik mit Samenbomben nach einer in Japan entwickelten und weltweit erfolgreichen Methode. Neben der verbrannten Erde werden auch Brachflächen mit dem Saatgut aus der Luft versorgt, um weiterer Versteppung vorzubeugen. Ferner begünstigt das Projekt ‘Semear Portugal por Via Aérea’ die Kreise Gouveia, Nelas, Oliveira do Hospital, Seia und Tondela, wobei abrutschgefährdete Hänge und schwer zugängliche Gebiete vorrangig behandelt werden.
Die Umweltschutz-Organisation Quercus ist erleichtert, dass die Bodensicherung nach Waldbränden in diesem Jahr so rasch stattfinden kann, im Gegensatz zu früheren Jahren, als die offiziellen, von Staat und Gemeinden geplanten und finanzierten Maßnahmen erst ein bis zwei Jahre nach einem Waldbrand stattgefunden hatten. Diesmal war Landwirtschafts-Staatssekretär Miguel Freitas vor Ort und erklärte, seine Regierung und das staatliche Naturschutzamt ‘Instituto da Conservação da Natureza e Florestas’ (ICNF) wollten die jetzt erfolgte freiwillige Initiative beobachten, die Ergebnisse analysieren und in die künftige Landschaftsplanung aufnehmen, denn dem Staat seien „rechtlich und finanziell die Hände gebunden, wenn es darum geht, nicht erprobte Maßnahmen zu ergreifen.“ Denn der Staat muss alle Seiten hören, darunter auch die Stimme des Forstwissenschaftlers Paulo Fernandes von der Universität Trás-os-Montes e Alto Douro, der meint, die Aktion sei sinnlos, denn die unter der verbrannten Oberfläche verbliebenen Wurzelgeflechte von Bäumen und Sträuchern seien ausreichend, um den Boden zu befestigen. Wenn überhaupt, dann hätte die Maßnahme unmittelbar nach den Waldbränden stattfinden müssen, kritisiert der Wissenschaftler die Freiwilligen.
Die aber lassen sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen, denn „überall, wo Gräser oder ein Pflänzchen sich entwickelt, finden Insekten Nahrung und die Bienen kehren zurück, die ihren natürlichen Beitrag zur Entwicklung des Grünlandes leisten“, so die Helfer von ‘Take C’Air’ (https://takecair.wordpress.com/).

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