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Henrietta Bilawer alte Fässer am Grund des Tejo

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15. Okt. 2017
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Auf dem Grund der Tejo-Mündung zwischen Trafaria und der Befestigungsanlage ‘Forte de São Lourenço do Bugio’ haben Archäologen rund 500 antike Fässer entdeckt, die zur Fracht eines hier vor mindestens 200 Jahren gesunkenen Schiffs gehörten – nach erster Begutachtung datieren die Taucher die Machart der Fassreifen auf eine Zeit vor dem 19.Jahrhundert. Fässer und Schiff sind hervorragend konserviert, da sie Jahrhunderte lang „wie in einer Zeitkapsel“ unter dem Schlick im Flussbett lagen, so einer der Taucher. Der Fund gilt daher als sensationell.
Sich verändernde Meeresströmungen müssen seit etwas einem Jahr dazu geführt haben, dass die 75 cm hohen antiken Holzbehältnisse freigelegt wurden – der Zeitraum wurde anhand des frischen Algenbewuchses errechnet. Nun besteht das Risiko eines raschen Verfalls – auch wegen der alljährlichen Winterstürme und der Kraft der Wasserbewegung dort, wo der Tejo in den Atlantik mündet. Zwei Fischer hatten Mitte Oktober in geringer Tiefe durch Zufall Teile des Schiffs entdeckt, das die Fässer geladen hatte. Sie informierten die Marinebehörde. Nun begutachten Archäologen den Fund. Die Arbeit gestaltet sich als sehr schwierig: Wegen starker Strömung und Gezeitenwechsel an dieser Stelle konnten die Taucher den Fund nur dreißig Minuten lang begutachten und fotografieren (s.u. verlinkte Seite).
Auch die Bergung der bis zu 500 Fässer ist unsicher, denn die Denkmalschutzbehörden verfügen nicht über das notwendige Gerät und es ist auch unklar, wo die Fässer zur Untersuchung untergebracht werden könnten. Bis zum 20.Januar (laut Gesetz drei Monate nach der Registrierung eines archäologischen Fundes) muss ein vorläufiger Bericht vorliegen.
Unter dem Schiffswrack werden weitere Überreste der alten Ladung vermutet. All dies zu bergen und zu begutachten, sei „Arbeit für zehn Jahre.“ Die würde aber das Rätsel lösen, was in den Fässern ist. „Wein kann es nicht sein, dann wären die Fässer nicht mehr intakt. Schießpulver, Metalle, Münzen – alles ist möglich“, so der Unterwasserarchäologe Alexandre Monteiro. Die Menge der Fässer, ihre Größe und schließlich der Inhalt können Archäologen auch Aufschluss über das Frachtgewicht antiker Schiffe geben – ein Umstand, der weltweit selten ist, da zumeist keine intakten Gesamtfunde vorliegen.
Ein weiteres gesunkenes Schiff etwas weiter entfernt und aufgrund der Strömung noch schwerer durch Taucher zu erschließen, hatte Kanonen, Holzkisten und Gegenstände aus Zinn geladen.
Ob die Funde je offiziell als submarine Kulturschätze anerkannt werden, sei schwer vorherzusagen, meint Monteiro, der den Fund auf jeden Fall für einen Glücksfall hält.

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Arqueologia - Achado de naufrágio no Tejo, ″único no mundo, pode estar em risco″
Descoberta foi comunicada à Direção-Geral do Património, que tem agora de avaliar o sítio e fazer a sua classificação
dn.pt
 
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