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Henrietta Bilawer Vandalismus in archäologisch geschützen Gebieten

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15. Okt. 2017
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Industrieller Vandalismus
Ein spanisches Landwirtschafts-Unternehmen hat bei Erdarbeiten zu Vorbereitungen für die Anlage einer Mandelplantage einen archäologisch wertvollen und geschützten Bereich nahe Beja zerstört. In dieser Woche hat die dortige Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.
Die spanische Firma De Prado Portugal S. A. habe unlängst „fast zwanzig archäologische Fundstellen erheblich beschädigt“, hieß es. Eine römische Brücke, ein Aquädukt und die Überreste einer römischen Siedlung, die den Landmaschinen zum Opfer fielen, waren bereits im Landschaftsplan von Beja eingetragen, was nicht nur für ihren archäologischen Wert spricht, sondern in der Regel bedeutet, dass solche Stätten je nach Größe gesichert und zugänglich gemacht oder abgetragen und in entsprechende Museen gebracht werden.
Das Umpflügen des Bereichs nahe Beja geschah zwischen April und Oktober, die regionale Kulturbehörde hat damals sofort das Kulturministerium verständigt und einen Stopp der Landarbeiten verlangt, was aber nicht geschah. Die Tageszeitung ‘Público’ berichtet, dies sei kein Einzelfall, denn „beinahe täglich“ würden bei Arbeiten in der Landwirtschaft archäologische Funde missachtet und zerstört, wenn auf dem Gelände, Oliven, Mandeln, Wein, Eukalyptus, Pinien oder Eichenwälder wachsen sollen.
In der geschichtsträchtigen Region Alentejo gibt es zahlreiche archäologische Spuren aus der Eisenzeit und der Kupferzeit sowie römische und mittelalterliche Siedlungsspuren. Kleinere Fundstücke würden oft einfach von Privatleuten ausgegraben und verkauft, was das gelegentliche, meist unerklärliche Angebot von Münzen, Keramiken und anderen Artefakten auf Flohmärkten und im Internet belege.
Und in der Algarve wurde bereits im Mai vorgeschlagen, die Schutzzone für die antike römische Siedlung Balsa östlich von Tavira von 53 auf 233 Hektar zu erweitern. Zunächst konnte dort verhindert werden, dass der ebenfalls in Spanien, in Huelva, ansässige Zitrusfrüchteproduzent Surexport auf dem Gelände der Quinta da Torre d'Aires Treibhäuser aufstellt und Bewässerungsgräben anlegt. Es sei nicht leicht gewesen, dies zu erreichen, berichten Archäologen, denn teilweise befindet sich das Land dort in Privatbesitz und wurde nie als archäologische Stätte klassifiziert. Im Jahr 2011 wurde zwar ein Teil des Gebiets unter Schutz gestellt, die Fortsetzung landwirtschaftlicher Tätigkeit jedoch nicht untersagt. Das Kulturministerium muss abschließend entscheiden und sich auch mit denen auseinandersetzen, die den Standpunkt vertreten, die antike Römerstadt Balsa habe sich nicht an dieser Stelle befunden. Der Archäologe Vítor Manuel Dias von der Universität Évora bestätigt, es habe bisher keine archäologische Flächenuntersuchung zu der Frage gegeben, ob Balsa tatsächlich auf diesem Gelände an der Ria Formosa gelegen habe.


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