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Versteuerung von Mieteinkünften aus dem Ausland

Seb

Seb

Registriert
10. Okt. 2015
Beiträge
21
Hallo,

Seit einiger Zeit lese ich hier im Forum viele interessante Beiträge. Nun habe ich mich auch endlich mal angemeldet.
Ich stelle mich kurz vor, ich heiße Sebastien und bin 37 Jahre alt. In den letzten Jahren habe schon öfters in Portugal (hauptsächlich Algarve) Urlaub gemacht. Und seit einiger Zeit spiele ich (also wir, Partnerin und Kind) mit dem Gedanken nach Portugal auszuwandern, habe jedoch ein paar Fragen:
Wenn man Mieteinkünfte aus einem anderen EU Land hat, wie muss man diese in Portugal versteuern?
Zielort für uns wäre Lissabon und unser Traum wäre ein kleines b&b mit ein paar Zimmern zu betreiben. Lissabon scheint ja trotz Krise viele Touristen anzuziehen.
Gibt es Leute hier im Forum die Erfahrungen in diesem Bereich haben?
Kann uns jemand über die Deutsche Schule in Lissabon berichten?

Vielen Dank für alle Infos!
MfG,
Seb
 
Herzlich willkommen @Seb

Einnahmen versteuert man im Regelfall innerhalb der EU in dem Land, in dem man sie erwirtschaftet.
Im Rahmen des Doppelbesteuerungseinkommen zahlt man dann im Wohnland keine weiteren Steuern mehr dafür, wenn diese "Fremdeinkünfte" angegeben werden. Bei einem Hotel oder Beherbergungsbetrieb kommt es immer auf die Lage, den Zustand und die Werbung an. Ob sich das rentiert mit ein paar Zimmern, kann ich nicht sagen. Vielleicht wissen unser Lissabon-Experten @Susanne und Lonha mehr dazu.

Die deutsche Schule in Lissabon hat einen eigenen Internetauftritt. Sie soll sehr gut sein, hat aber auch ihren Preis (mit Nachmittagsbetreuung ca. 700 € pro Monat).

Lissabon hat sehr viele Tagestouristen, maximal nur für 1 oder 2 Tage. Selten, dass jemand in Lissabon länger als eine Woche Urlaub macht. Oft eine Kombination aus ein paar Tagen Lissabon und dann irgendwo an die Küste. Das bedeutet bei einem B & B erhöhten Aufwand an Reinigung und Wäsche. Das Hotel sollte in Zentrumsnähe bzw. nahe der Verkehrsanbindungen zur Innenstadt sein. Es ist wie alles eine Preisfrage und ich denke, dass bei einer Anmietung der größte Teil des Gewinnes an den Vermieter fließen wird. Ein eigenes Haus kaufen in Lissabon ist mit Sicherheit so teuer, dass sich das mit ein paar Zimmern nicht rechnen wird. Auch sind die gesetzlichen Auflagen bei kleineren Betrieben fast nicht zu erfüllen. Das ist aber meine persönliche Einschätzung.
 
Die Versteuerung der ausländischen Mieteinkünfte dürfte bei deinem Plan das geringste Problem sein.
In Sachen b&b würde ich Lissabon einmal besuchen und mir die große Zahl an Hostels alleine in der Baixa ansehen. Mitbewerber ohne Ende. Auch die Seiten von wimdu und airbnb geben einen Eindruck davon, dass Angebot ist sehr groß. Die Nachfrage trotz Boom ist allerdings begrenzt.
Die deutsche Schule ist nicht die teuerste Privatschule aber man muss sie sich leisten können. Da würde ich auf jeden Fall noch einmal genauer hinsehen.
Ansonsten ist die Schule toll.
 
@ Wolfgang und Sobreiro,

Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Ich war der Meinung man müsste die Einkünfte in dem Land versteuern wo man seinen Hauptwohnsitz hat.

Ich hatte mir die Seite der Deutschen Schule schon angesehen und bin mir der Kosten bewusst. Natürlich präsentieren sich alle Schulen sehr schön auf den eigenen Webseiten . Aber ich würde mich um Erfahrungsberichte Freuen. Eventuell auch Vergleiche mit anderen
Schulen, falls jemand mehrere Schulen ausprobiert hat.

Lissabon habe ich auch schon bereist und wenn b&b, dann in einer eigenen Immobilie und auch in zentraler Lage.
Klar gibt es in großen Städten viele Mitbewerber, bis jetzt habe ich eigendlich immer die Erfahrung gemacht dass Konkurrenz das Geschäft belebt.
Wir haben den Vorteil dass wir nicht auf ein Einkommen in Lissabon angewiesen sind und ein b&b macht uns halt Spass.

Mit freundlichen Grüßen,
Seb
 
Seb schrieb:
Ich war der Meinung man müsste die Einkünfte in dem Land versteuern wo man seinen Hauptwohnsitz hat.
Zum Vergrößern anklicken....

Zitat:
Eine in Portugal ansässige Person, hat ihr gesamtes weltweit erzieltes Einkommen in Portugal zu versteuern (unbeschränkte Steuerpflichtigkeit). Veranlagungszeitraum ist das jeweilige Kalenderjahr. Nicht im Inland ansässige Personen sind hingegen nur mit dem Einkommen, das sie in Portugal erzielen, steuerpflichtig (beschränkte Steuerpflichtigkeit). Eine natürliche Person ist in Portugal unbeschränkt steuerpflichtig, wenn sie sich mehr als 183 Tage im Jahr in Portugal aufhält oder zum 31.12 über eine Wohnung verfügt, die vermuten lässt, dass sie ihren Aufenthalt in Portugal fortsetzen wird.

Quelle
 
Seb schrieb:
Wir haben den Vorteil dass wir nicht auf ein Einkommen in Lissabon angewiesen sind und ein b&b macht uns halt Spass.
b
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Ja, wenn das so ist, was hält euch ab????

Meine Kinder waren beide auf der deutschen Schule, wir waren zufrieden. Beide haben ein deutsches Abitur gemacht, in Deutschland studiert. Ein Kind arbeitet in Deutschland, das andere in Lissabon. Für uns gab es keine Alternative zur deutschen Schule.

Ob Konkurrens das Geschäft belebt kann ich nicht beurteilen aber ich kann dir sagen, in Portugal ist vieles anders. Konkurrenz, besonders einheimische, ist oft gnadenlos und besser vernetzt, als ein Ausländer es je sein wird. Das belebt nicht das Geschäft, es frustriert.


Mit meinem Motto : "nix ist, wie es scheint" hatte ich (leider) oft den richtigen Riecher. Aber ohne es zu versuchen, wird man nie wissen ob es geht.
 
@Wolfgang, danke damit ist die Frage wo wir die Steuern zu zahlen haben ja geklärt :)
@Sobreiro, danke für deine Empfehlung, die Deutsche Schule ist unser Favorit da uns die Deutsche Sprache wichtig ist. Umso besser dass du uns positiv darüber berichtet hast.

Sobreiro schrieb:
Ja, wenn das so ist, was hält euch ab????
Zum Vergrößern anklicken....

Nichts hält uns ab, wir möchten uns nur gerne im Vorfeld genau informieren bevor wir diesen Schritt gehen.
Die Kleine ist in der Grundschule und soll mindestens dieses Schuljahr hier beenden.
Geplant ist der Umzug am liebsten im Sommer 2016, aber spätestens Sommer 2017. Bis dahin werden wir noch mehrmals nach Lissabon reisen (um sicher zu sein dass wir und dort auch wirklich wohlfühlen) ;)
Gibt es Leute hier im Forum die in Lissabon wohnen?
Wie zufrieden seid ihr mit eurer neuen Wahlheimat?

Grüße,
Seb
 
Wenn ihr mehrmals nach Lissabon reisen wollt, schaut doch einfach einmal die deutsche Schule in Lissabon an.

Ich würde mir für das Grundschulkind auf jeden Fall vor einer Entscheidung auch die deutsche Grundschule in Estoril einmal ansehen, nur um den Gesamteindruck zu haben.
Du wirst überrascht sein, wie portugiesisch die deutsche Schule ist. Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, man sollte aber darauf vorbereitet sein.

In diesem Zusammenhang ist das Sprache lernen im Vorfeld ziemlich wichtig, auch oder besonders für die Kinder. In Portugal wird das dann Alltag sein, z.B. in der Schulpause. Einfach weil viele Portugiesen die deutsche Schule besuchen und in der Pause wird oft nicht deutsch gesprochen.

Auch den Schulweg gillt es zu bedenken. Die Kinder müssen da ja irgendwie hinkommen. Bringen mit dem Auto kann zu Plage werden, besonders bei 2 Kindern mit unterschiedlichem Stundenplan und dann im morgendlichen Verkehrschaos auf dem 2° Circular.

Ich habe 5 Jahre in Lissabon gearbeitet, gewohnt haben wir aber in Cascais. Würde ich immer wieder so machen. Die dt. Schule hat ca. 5 verschiedene Schulbuslienien in Cascais/ Estoril. Die Kinder in Lissabon dagegen müssen Bus, Bahn und Metro nehmen und einen kleinen Fußweg von der Metrostation zur Schule (10- 15 Minuten) in Kauf nehmen, während die Schulbusse bis auf das Schulgelände fahren. Ist vielleicht für das Grundschulkind anfangs ganz nett.

Cascais und Estoril sind Urlaubsorte. Wäre vielleicht sogar schöner, dort ein b&b zu betreiben, als in der Stadt. Gerade wegen der Surfer, die dort Urlaub machen und eigentlich nur surfen oder schlafen wollen.

Das nur so als Gedankenanstoß für eure Planung ansonsten.....viel Erfolg
 
Danke, beim nächsten Lissabon Besuch werden wir uns auf jeden Fall Cascais ansehen!
Mit dem Schulweg hast du sicher Recht, dieser muss schliesslich täglich gemeistert werden.
Die Sprache möchten wir auch unbedingt vor dem Umzug schon erlernen (wird für die kleine sicherlich leichter als für uns). Bin aber überzeugt dass wir das auch schaffen werden :)
 
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