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Neue Brücke zur Insel von Faro

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14. Feb. 2013
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Seit Jahren ist der Bau einer neuen Brücke zur Insel von Faro vorgesehen. Pläne liegen bereits vor, sind jedoch sehr umstritten. Nachdem ein lokaler Ingenieur die Baupläne und deren Kosten kritisierte, will nun der Umweltverein Quercus den portugiesischen Staat bei der EU-Kommission wegen des Projekts anklagen.
Die neue Brücke, die wie die jetzige einspurig sein wird, sowie ein Steg für Fahrräder und Fußgänger sind östlich von der derzeitigen Brücke geplant. Das Projekt sieht auch den Bau eines Parkplatzes für 925 Fahrzeuge vor – insgesamt eine Investition von e 3,65 Mio. Carlos Martins, Bauingenieur und Universitätsprofessor, bezeichnet das Vorhaben als „kompletten Wahnsinn“: Erstens, da ein anderes eingereichtes Projekt mit zwei Spuren nur ein Drittel kosten würde, und zweitens, weil die neue Brücke nicht die Verkehrsprobleme löse, da es weiterhin nur eine Fahrspur geben werde. Die Wahl sei lediglich auf dieses Projekt gefallen, da die Jury aus Architekten bestand, die ein futuristisches Projekt vorziehen. „Ein inakzeptabler Luxus, vor allem bei der derzeitigen Finanzlage“, kritisiert Martins.
Der Umweltschutzverein Quercus ist gegen den Bau, da die neue Brücke und der dazugehörige Parkplatz im Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Gebiet) der 
Ria Formosa und im Vogelschutzgebiet (SPA), das ebenfalls nationales Naturschutz- und Ramsar-Gebiet ist, liegen sollen. 
Quercus verlangt auch, dass die für das 
Bauprojekt vorgesehenen EU-Fonds nicht ausgezahlt werden. Zudem stehe das 
Projekt im Gegensatz zu der geplanten Renaturalisierung der vorgelagerten Inseln und einer vernünftigen Küstensicherung. Angesichts des Meeresspiegelanstiegs 
sollten die Küstengebiete evakuiert werden, nicht neue Zufahrten gebaut werden, die mehr Menschen und Autos auf die Inseln bringen und somit zur Zerstörung der Dünen führen. Quercus bevorzugt die 
Renovierung der bestehenden Brücke und will sogar, dass diese nur für Fußgänger, Radfahrer, Notdienstfahrzeuge und Lieferanten der Gaststätten der Insel geöffnet ist.
Das Rathaus sieht keinen Grund zur Aufregung. Die e 3,65 Mio. finanzieren nicht nur den Bau der Brücke, sondern auch den Steg, den Parkplatz und den Abbau der alten Brücke.

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