Aktuelles

Insolvenz Schieder-Möbel: Nun der Prozess

Registriert
21. Sep. 2009
Beiträge
464
Der ehemalige Besitzer der Schieder-Möbelgruppe - einstmals Europas größter Möbelhersteller mit einer Reihe von Tochterfirmen in Portugal - steht ab heute vor dem Landgericht Detmold unter der Anklage des Konkursbetruges. Ausserdem sind angeklagt 2 ehemalige Geschäftsführer und der damalige Finanzchef des Konzerns.

lest Ihr hier:
Dieser Link ist leider nicht mehr erreichbar

portapaixonado
 
Schade, daß wir in dem Artikel keine Einzelheiten erfahren.
Hochstapler muß man bestrafen. Bilanzfälschung ist Betrug.

Aber:
Meistens geraten Firmen in Schieflage, weil sie wegen Mitbestimmung und Kündigungsschutz keine Veränderungen oder Entlassungen vornehmen dürfen (das darf dann aber der Konkursverwalter und bekommt als "Sanierer" Bundesverdienstkreuze)

Wie fälscht man eine Bilanz:
Werden Lagerbestände/Maschinen zu niedrig bewertet, kommt das Finanzamt und entdeckt "Verschleierung von Gewinn/Vermögen"....eine Anklage folgt.
Werden Lagerbestände zu hoch bewertet, freuen sich das Finanzamt und die Versicherungsvertreter aber die Banken fühlen sich betrogen....eine Anklage folgt.
Vermutlich wurden Maschinen zu den ausländischen Tochterfirmen transferiert, um dort kostengünstiger zu produzieren.
Standen die Maschinen auf dem Betriebsgelände und mußte eine Mauer beim Abtransport abgerissen werden, dann waren diese Maschinen zuvor "Zubehör" des Grundstücks und somit "automatisch" den Hypothekengläubigern als weitere Sicherheit zugefallen
Daraus kann ein ausgeschlafener Jurist jedem Bankenkunden einen Strick drehen.

Grundlage dieser Prozesse "wegen Gläubigerbenachteiligungsabsicht" ist meistens das Interesse eines Konkursverwalters, neben seinen Gebühren auch noch an Gerichtsverfahren Geld zu verdienen, weil egal, ober er gewinnt oder verliert, er immer einen vorrangigen (!) Anspruch auf seine Kosten hat...

Ich erinnere mich an einen schwedischen Streichholzhersteller in Thailand.
Der ärgerte sich maßlos, daß in Asien keine "Sozialgesetze" in Betrieben gelten.
So oft er mit Dumpingpreisen die Konkurrenz ausgeschaltet hatte, und wieder Geldverdienen wollte, steckten die Chinesen den Stecker wieder in die Steckdose, riefen alle entlassenen Leute zurück und begannen augenblicklich wieder zu produzieren.
Genau das aber verhindert das deutsche Arbeits- und Konkursrecht.
Einmal Liquiditätsengpass kommt das Fallbeil.

Jede versuchte Firmenrettung ist dann rückblickend nichts anderes als Konkursverschleppung & Betrugsabsicht.

tja, dann ist aus mit lustig.
:(
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im Falle Schieder scheint es jedoch wohl mehr ein altbekanntes Problem zu sein:
2 Patriarchen können und wollen das Heft wohl nicht aus der Hand geben und suchen sich stattdessen Ja-Sager und Abnicker als Berater und Geschäftsführer.
Und wenn dann der Karren tief im Dreck steckt, dann verschließt man sich immer noch der Realität und murkst lieber an den Bilanzen rum.

Erhellendes findet Ihr hier:

HARTDRAN - Der HARTMANN-Möbel-Report

Dieser Link ist leider nicht mehr erreichbar

LG
portapaixonado
 
Nun ist das Urteil da:

Möbelhersteller: Schieder-Gründer muss ins Gefängnis - Recht & Steuern - Wirtschaft - FAZ.NET

portapaixonado
 
Zurück
Oben