Die ESA schreibt am 24.2.2021

Angesichts der anhaltenden extremen Dürre, die ganz Portugal betrifft, wird die portugiesische Umweltbehörde APA in den jeweiligen Regionen Treffen organisieren, um Wassersparmaßnahmen festzulegen.

Das erste fand gestern in der Algarve statt. Am Treffen nahmen u. a. die Bürgermeister der Algarve, Landwirte und Tourismusunternehmer teil.

Am schlimmsten trifft es die Landwirte. In der Westalgarve darf das Wasser des Staudamms Bravura, dessen Kapazität derzeit bei 14 % liegt und das die Bezirke Lagos, Vila do Bispo und Aljezur versorgt, nicht mehr für die landwirtschaftliche Bewässerung genutzt werden. Die Landwirte dürfen dafür Wasser vom Arade-Stausee nutzen, allerdings maximal 12 Mrd. Kubikmeter, was für die diesjährige Bewässerungssaison ausreichend sein dürfte.

Die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser für die Bewässerung von Golfplätzen scheint nun mehr als ein Versprechen zu sein. Von den 40 Golfplätzen der Region verwenden lediglich zwei aufbereitete Abwässer: San Lorenzo in Quinta do Lago und Salgados bei Albufeira. Die große Mehrheit der Plätze greift auf Bohrlöcher und somit auf die unterirdischen Wasserressourcen der Region zurück. Laut offiziellen Daten, entfallen 7 % des Wasserkonsums der Region auf die Golfplätze. „Wir werden die Wiederverwendung von Wasser aus den Kläranlagen bis 2025 verachtfachten“, versicherte der José Pimenta Machado von APA und fügte hinzu, dass derzeit 1,1 Mio. Kubikmeter für die Bewässerung der Greens verwendet werden. Die aktuelle Gesetzgebung schreibt nicht vor, dass Golfplätze aufbereitetes Abwasser für die Bewässerung verwenden müssen.

Weitere angekündigte Notfallmaßnahmen waren das Verbot neuer Bohrlöcher sowie die Überwachung der bestehenden. APA will damit sicherstellen, dass das Wasser für den menschlichen Konsum in der Algarve für die nächsten zwei Jahre gesichert ist. Die Umweltbehörde erinnerte daran, dass mit der Lockerung der Einschränkungsmaßnahmen im Rahmen der Pandemie in diesem Sommer mit mehr Touristen in der Algarve gerechnet wird und die Bedingungen geschaffen werden müssten, um Wasser zu garantieren.

Den anwesenden Gemeinderäten wurde auch ein Appell mit auf den Weg gegeben: Der Wasserverbrauch für die Straßenreinigung und die Bewässerung öffentlicher Grünflächen müsste eingedämmt werden.

Auf der Pressekonferenz am Ende des Treffens gab APA bekannt, dass die Arbeiten am Odeleite-Staudamm in Castro Marim es ermöglichen werden, die Bevölkerung der Algarve bis Ende des Jahres mit weiteren 15 Mrd. Kubikmeter Wasser zu versorgen, und dass die Entsalzungsanlage, die angeblich für den Raum Vilamoura geplant ist, und die Verbindung nach Pomarão, um Wasser aus dem Fluss Guadiana zum Odeleite-Staudamm zu leiten, umgesetzt werden, allerdings erst 2025 fertiggestellt sein werden.
Am 17. März werden die Rathäuser der Algarve weitere Maßnahmen treffen, um die Auswirkungen der Dürre zu vermindern. Neben der Reduzierung der Rasenflächen, sollen auch die alten Wasserleitungen ersetzt werden, um Wasserverluste zu vermeiden.​